Salafismus

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Der Salafismus (auch Salafiyya, von arabisch ‏السلفية‎ as-salafiyya) gilt als eine ultrakonservative Strömung innerhalb des Islams, die eine geistige Rückbesinnung auf die „Altvorderen“ (arab. Salaf ‚der Vorfahre; der Vorgänger‘) anstrebt.

Angebliche Salafistenszene in Ibbenbüren[Bearbeiten]

Ende Oktober 2014 wurde in Zeitungen die Vermutung veröffentlicht, es gebe in Ibbenbüren eine zehn bis 15 Mitglieder zählende Salafistenszene[1][2], die versuche, junge muslimisch Gläubige für den Terrorkampf in Syrien und im Irak zu rekrutieren. Nach Angaben der muslimischen Gemeinden in Ibbenbüren sollen mindestens drei junge Männer aus Ibbenbüren aus Deutschland ausgereist sein und sich der Terrororganisation IS angeschlossen haben[3]. Zur Ibbenbürener Salafistenszene sollen „ein Syrer, mehrere türkischstämmige Personen und mindestens ein Mann aus Bosnien- Herzegowina" zählen[1]. Unterstützt werde die Gruppe durch „Geldgeber mit deutschem Pass"[1].

Angebliche Anwerbung über Ibbenbürener[Bearbeiten]

Der 18-jährige Tolunay G. aus Ahlen[4] und ein 22-jähriger Mann aus Hamm[5] sind im Herbst angeblich mit dem Ziel der Unterstützung der IS aus Deutschland ausgereist. Angehörige meinen angeblich, dass die Kontaktpersonen der betreffenden Personen „im Münsterland, mutmaßlich in Ibbenbüren zu suchen“ seien[6].

Kritik[Bearbeiten]

Selcuk Özdemir, langjähriger Mitarbeiter des Ibbenbürener Begegnungszentrums für Ausländer und Deutsche, bestreitet die von Verfassungsschutz[1] und Zeitungen geäußerte Behauptung, dass es salafistische Strukturen im Raum Ibbenbüren gibt[7]. Die Jugendlichen seien anderweitig gesteuert worden.

Rechtliches[Bearbeiten]

Die zuständige Staatsanwaltschaft Dortmund verfolgt die Angelegenheit unter dem Vorwurf "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat (§89a Strafgesetzbuch)". Der Vater eines Ausgereisten hat inzwischen eine Anzeige gegen seinen Sohn gemacht.[3]

Zitate aus einer Pressekonferenz muslimischer Organisationen[Bearbeiten]

Auf einer Pressekonferenz im Ibbenbürener Rathaus nahmen Vertreter des Begegnungszentrums Ausländer und Deutsche, des türkisch-islamischen Kulturvereins, des Verbandes islamischer Kulturzentren, des albanisch-islamischen Kulturzentrums und der Gemeindemoschee Ibbenbüren der islamischen Gemeinschaft Milli Görüs Stellung. Von den drei in Rede stehenden Ausgereisten war allerdings keiner Mitglied in einder der Gemeinden[8].

Zafer Aktepe[9]:

Die meisten kennen wir von unserer Kindheit. Das waren bis jetzt natürlich immer liebe Menschen. Da müssen wir uns natürlich auch ein bisschen an die eigene Nase fassen, wo wir als muslimische Gemeinde die Fehler gemacht haben, dass wir diese Menschen nicht auffangen konnten. Was die überhaupt verleitet hat, aus welchen Gründen, die dorthin gegangen sind.

Musa Gashi (Albanisch-Islamisches Kulturzentrum)[10]:

Wir wollen den Menschen in Ibbenbüren die Angst vor uns nehmen. Jetzt werden Muslime nach der Ausreise der drei aber pauschal schlecht angeschaut.

Ausreise von Ibbenbürenern[Bearbeiten]

Im Herbst 2014 sind drei Ibbenbürener aus Deutschland mit dem Ziel, sich der IS anzuschließen, ausgereist.[11]

Tod eines Ibbenbürener IS-Kämpfers[Bearbeiten]

Der Ibbenbürener Aykut D. soll zusammen mit einem weiteren Mann über Brüssel ausgereist sein. Als Kämpfer der IS nannte sich der Ibbenbürener Abdulcabbar El Turki[12]. Er wurde Ende Januar 2015 in einem Dorf fünf Kilometer südöstlich der syrisch-kurdischen Stadt Kobane getötet[13]. Sein Leichnam wurde daraufhin von Kobane aus auf einem Transporter in die Türkei überführt. Fotos, die angeblich den Sarg und den Leichnahm D.s zeigten, tauchten in der Folge in sozialen Netzwerken auf.

Verweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 http://www.ivz-aktuell.de/lokales/ibbenbueren_artikel,-Salafisten-im-Raum-Ibbenbueren-schicken-junge-Muslime-nach-Syrien-und-in-den-Irak-_arid,396205.html
  2. http://www.wn.de/Muensterland/1767657-Terrorzelle-im-Muensterland-Salafisten-im-Raum-Ibbenbueren-schicken-junge-Muslime-nach-Syrien-und-in-den-Irak
  3. 3,0 3,1 http://www.noz.de/deutschland-welt/nordrhein-westfalen/artikel/518900/drei-manner-aus-ibbenburen-kampfen-fur-is
  4. http://www.wn.de/Muensterland/1734048-Anwerbung-von-IS-Terroristen-Abgetaucht-Keine-Spur-von-18-jaehrigem-Ahlener
  5. http://www.wa.de/lokales/hamm/stadt-hamm/junger-salafist-hamm-syrien-untergetaucht-20-jaehriger-ausreise-tuerkei-gehindert-4141971.html
  6. http://www.wn.de/Muensterland/1763528-Muslime-in-Ahlen-in-Sorge-Angst-vor-IS-Terroristen-im-Muensterland
  7. http://www.ivz-aktuell.de/lokales/ibbenbueren_artikel,-Muslimische-Gemeinden-sind-bestuerzt-_arid,398549.html
  8. http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-kaempfer-fuer-den-is-das-dschihad-raetsel-von-ibbenbueren-1.2200260
  9. http://www1.wdr.de/studio/muenster/nrwinfos/nachrichten/studios76714.html
  10. http://www.rp-online.de/nrw/panorama/maenner-aus-ibbenbueren-schliessen-sich-is-an-aid-1.4636162
  11. http://www.noz.de/deutschland-welt/nordrhein-westfalen/artikel/544248/ibbenburener-is-kampfer-ist-offenbar-tot
  12. http://www.boyabatgazetesi.com/?subaction=showfull&id=1422848455&archive=&start_from=&ucat=1&
  13. http://www.europeonline-magazine.eu/getoeteter-is-kaempfer-aus-deutschland-in-die-tuerkei-uebergefuehrt_375048.html