Eduard Rählmann und Erna Rose: Unterschied zwischen den Seiten

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[[File:Eduard_Raehlmann.jpg|right|200px|thumb|Eduard Rählmann (1848-1917)]]
'''Erna Rose''' (* 20. Februar 1908 in Ibbenbüren<ref name="polosilv" /> als ''Erna Hermann'', † unbekannt) war eine [http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Gefolge#Oberaufseherin SS-Oberaufseherin] im [http://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrationslager_Ravensbr%C3%BCck Konzentrationslager Ravensbrück]<ref>http://www.oocities.org/remember_wwii/ravensbruck.html; s.a. http://en.wikipedia.org/wiki/Female_guards_in_Nazi_concentration_camps</ref>.
Prof. Dr. '''Eduard Rählmann''' (*19. März 1848 in [[Ibbenbüren]], † 1.September 1917 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Weimar Weimar]) war ein deutscher [https://de.wikipedia.org/wiki/Augenheilkunde Augenheilkundler]<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Eduard_Raehlmann</ref>.


== Leben ==
== spätestens 1941 - mindestens 1942: Gestapo- und SD-Schule Drögen ==
Von Herbst 1941 bis Mai 1942 befindet sich [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Diamanski Hermann Diamanski] im Arbeitskommando für die Gestapo- und SD-Schule Drögen bei Fürstenberg. Danach wurde er ins Lager [http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz_III_Monowitz Auschwitz-Monowitz] und daraufhin ins Lager [http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz-Birkenau Auschwitz-Birkenau] verlegt. Er war der Meinung, er sei dort ''Vorzugshäftling'' gewesen, weil er zuvor in Drögen
<blockquote>''zufällig die SS-Aufseherin Erna Hermann des KZ Ravensbrück mit ihrem Kinde vor dem Tode des Ertrinkens gerettet''</blockquote> habe<ref>Haumann, Heiko, ''Hermann Diamanski - Ein deutsches Schicksal zwischen Auschwitz und Sicherheitsdienst'' in: Klein, Birgit E. und Christiane F. Müller(Hg.), ''Memoria - Wege jüdischen Erinnerns. Festschrift für Michael Brocke zum 65. Geburtstag'', Metropol Verlag, 2005, S. 505-529; hier: S. 512</ref>.


Rählmann studierte Medizin an der [https://de.wikipedia.org/wiki/Julius-Maximilians-Universit%C3%A4t_W%C3%BCrzburg Universität Würzburg] und an der [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin-Luther-Universit%C3%A4t_Halle-Wittenberg Universität Halle]<ref>[https://books.google.com/books?id=DqtTAAAAcAAJ&pg=PA45&lpg=PA45&dq=%22Eduard+Raehlmann%22+1848&source=bl&ots=LBs1EEkRI0&sig=1Fp746iSiExXlNL-sgq1hKfBKgE&hl=en&sa=X&ei=e5xhUp_dBamDigKqy4D4Aw&ved=0CFYQ6AEwCDgU#v=onepage&q=%22Eduard%20Raehlmann%22%201848&f=false Google Books] ''Über Farbenempfindung in den peripherischen Netzhautparthieen in Bezug auf ...'' von Eduard Rählmann</ref>. In Halle promovierte er im Jahr 1872. 1875 habilitierte er an der [https://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Stra%C3%9Fburg Universität Straßburg] und folgte 1879 [https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Oettingen Georg von Oettingen] als Professor der Augenheilkunde an der [https://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t_Tartu Universität Tartu]. Nach 1900 arbeitete er als Privatgelehrter in Weimar<ref name=OE>[https://books.google.com/books?id=3CX8nP4o2ZEC&pg=PA251&lpg=PA251&dq=%22Eduard+Raehlmann%22+1848&source=bl&ots=IPxoCLOr7Q&sig=aObUn57YAGghYaVGFXeZmceLfE4&hl=en&sa=X&ei=iZlhUvaYBMSQiQKk0oGADA&ved=0CDQQ6AEwAzgK#v=onepage&q=%22Eduard%20Raehlmann%22%201848&f=false ''Die Albertus-Universität Königsberg: Ihre Geschichte von der ..., Volume 1''] von Christian Tilitzki</ref>
== 1943-1945: Oberaufseherin im Konzentrationslager Ravensbrück ==
Spätestens seit 1943 bis April 1945 war Erna Rose Oberaufseherin im Konzentrationslager Ravensbrück. Zu ihren Untergebenen zu dieser Zeit zählte Oberaufseherin [http://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Langefeld Johanna Langefeld]<ref>http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=6&t=61549&p=1673565</ref>.


In seinem Werk befasste er sich vorrangig mit anatomischen und pathologischen Untersuchungen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hornhaut Hornhaut], die Studien umfassten die Veränderungen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Bindehaut Bindehaut] bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Amyloidose Amyloidose] und Untersuchungen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Netzhautabl%C3%B6sung Netzhautablösung]. In den Baltischen Staten beteiligte es sich stark am Kampf gegen [https://de.wikipedia.org/wiki/Trachom Trachom]. In Weimar unterstützte er die Forschung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Farbwahrnehmung Farbwahrnehmung] und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Farbfotografie Farbfotografie].<ref name=OE/>
<blockquote>''Die Frau mittleren Alters gelangte vor 1944 zum Befehlsstab des Lagers Ravensbrück. Als Oberaufseherin hatte Erna Rose grenzenlose Macht über die über die männlichen Kommandanten [...] Ihre Assistentinnen war [http://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Binz Dorothea Binz] und ihre einzigen Vorgesetzten waren der Kommandant, die Lagerführerin und die Chef-Oberaufseherin. Erna Rose wurde nie verhaftet oder für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.''<ref name="polosilv">https://www.fold3.com/page/286092756_female_guards_in_nazi_concentration_camps; s.a. http://paolosilv.wordpress.com/2012/02/02/nazi-police-uckermark-more-on-nazis/</ref></blockquote>


== Werke ==
=== Verdienst als Oberaufseherin ===
* ''Über Farbenempfindung in den peripherischen Netzhautparthieen in Bezug auf normale und pathologische Brechungszustände'', 1872
Aus dem Konzentrationslager Ravensbrück sind Sparkassenlisten erhalten geblieben. Auf einer dieser Listen ist ersichtlich, dass Erna Rose mitunter 3.700 RM auf dem Konto verbuchen konnte.<ref>Fotini Tzani, ''Zwischen Karrierismus und Widerspenstigkeit - SS-Aufseherinnen im KZ-Alltag'', Lorbeer Verlag, 2011, S. 55</ref>
* ''Über die neuropathologische Bedeutung der Pupillenweite'', 1880
 
* ''Über Trachom'', 1885
== Parallelen zwischen Erna Rose und Erna Dorn ==
* ''Über Mikrophthalmos, Coloboma oculi und Hemimicrosoma'', 1897
Es gibt keine Informationen, was aus Erna Rose nach Kriegsende geworden ist. In Halle tauchte 1945 eine Frau unter falschem Namen auf, die später angab, im KZ Ravensbrück Lageraufseherin gewesen zu sein und [http://de.wikipedia.org/wiki/Erna_Dorn Erna Dorn] geheißen zu haben. Sie war ungefähr so alt wie Erna Rose, gab an, ebenso bei der Gestapo ausgebildet worden sein, und hat in etwa gleicher Zeit geheiratet. Die Biographie Erna Dorns kann nicht bestätigt werden, ehemalige KZ-Häftlinge erkannten sie nicht als Lageraufseherin. Allerdings wurde sie am 31. August 1948 zum Prozess gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_Rabestein Gertrud Rabenstein], der ''Hundeführerin von Ravensbrück'' geladen, und entkam einem Erscheinen durch vorgetäuschte Schwangerschaft<ref>http://www.zeit.de/2003/25/A-Dorn</ref>.
* ''Über den Heilwerth der Therapie bei Trachom'', 1898
 
* ''Über Farbensehen und Malerei; eine kunstphysiologische Abhandlung in allgemein verstandlicher Darstellung'', 1901.<ref>[http://www.worldcat.org/search?q=au%3ARaehlmann%2C+Eduard.&qt=hot_author WorldCat Search] (Übersicht der Veröffentlichungen)</ref>[[Category:Lehrer]][[Category:Mediziner]][[Category:Person]]
== Trivia ==
Auf [http://luvandstuff.wordpress.com/2010/02/07/creation-of-a-monster/ luveandstuff.wordpress.com] findet sich ein angeblicher Brief von Erna Rose an ihre Mutter, dessen Authentizität allerdings höchst zweifelhaft ist.


== Einzelverweise ==
== Einzelverweise ==
<references />
<references />[[Category:Konzentrationslager]][[Category:Konzentrationslager Ravensbrück]][[Category:Person]][[Category:Täter des Holocaust]][[Category:SS]][[Category:Zeit des Nationalsozialismus]]

Version vom 14. November 2018, 22:12 Uhr

Erna Rose (* 20. Februar 1908 in Ibbenbüren[1] als Erna Hermann, † unbekannt) war eine SS-Oberaufseherin im Konzentrationslager Ravensbrück[2].

spätestens 1941 - mindestens 1942: Gestapo- und SD-Schule Drögen

Von Herbst 1941 bis Mai 1942 befindet sich Hermann Diamanski im Arbeitskommando für die Gestapo- und SD-Schule Drögen bei Fürstenberg. Danach wurde er ins Lager Auschwitz-Monowitz und daraufhin ins Lager Auschwitz-Birkenau verlegt. Er war der Meinung, er sei dort Vorzugshäftling gewesen, weil er zuvor in Drögen

zufällig die SS-Aufseherin Erna Hermann des KZ Ravensbrück mit ihrem Kinde vor dem Tode des Ertrinkens gerettet

habe[3].

1943-1945: Oberaufseherin im Konzentrationslager Ravensbrück

Spätestens seit 1943 bis April 1945 war Erna Rose Oberaufseherin im Konzentrationslager Ravensbrück. Zu ihren Untergebenen zu dieser Zeit zählte Oberaufseherin Johanna Langefeld[4].

Die Frau mittleren Alters gelangte vor 1944 zum Befehlsstab des Lagers Ravensbrück. Als Oberaufseherin hatte Erna Rose grenzenlose Macht über die über die männlichen Kommandanten [...] Ihre Assistentinnen war Dorothea Binz und ihre einzigen Vorgesetzten waren der Kommandant, die Lagerführerin und die Chef-Oberaufseherin. Erna Rose wurde nie verhaftet oder für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.[1]

Verdienst als Oberaufseherin

Aus dem Konzentrationslager Ravensbrück sind Sparkassenlisten erhalten geblieben. Auf einer dieser Listen ist ersichtlich, dass Erna Rose mitunter 3.700 RM auf dem Konto verbuchen konnte.[5]

Parallelen zwischen Erna Rose und Erna Dorn

Es gibt keine Informationen, was aus Erna Rose nach Kriegsende geworden ist. In Halle tauchte 1945 eine Frau unter falschem Namen auf, die später angab, im KZ Ravensbrück Lageraufseherin gewesen zu sein und Erna Dorn geheißen zu haben. Sie war ungefähr so alt wie Erna Rose, gab an, ebenso bei der Gestapo ausgebildet worden sein, und hat in etwa gleicher Zeit geheiratet. Die Biographie Erna Dorns kann nicht bestätigt werden, ehemalige KZ-Häftlinge erkannten sie nicht als Lageraufseherin. Allerdings wurde sie am 31. August 1948 zum Prozess gegen Gertrud Rabenstein, der Hundeführerin von Ravensbrück geladen, und entkam einem Erscheinen durch vorgetäuschte Schwangerschaft[6].

Trivia

Auf luveandstuff.wordpress.com findet sich ein angeblicher Brief von Erna Rose an ihre Mutter, dessen Authentizität allerdings höchst zweifelhaft ist.

Einzelverweise

  1. 1,0 1,1 https://www.fold3.com/page/286092756_female_guards_in_nazi_concentration_camps; s.a. http://paolosilv.wordpress.com/2012/02/02/nazi-police-uckermark-more-on-nazis/
  2. http://www.oocities.org/remember_wwii/ravensbruck.html; s.a. http://en.wikipedia.org/wiki/Female_guards_in_Nazi_concentration_camps
  3. Haumann, Heiko, Hermann Diamanski - Ein deutsches Schicksal zwischen Auschwitz und Sicherheitsdienst in: Klein, Birgit E. und Christiane F. Müller(Hg.), Memoria - Wege jüdischen Erinnerns. Festschrift für Michael Brocke zum 65. Geburtstag, Metropol Verlag, 2005, S. 505-529; hier: S. 512
  4. http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=6&t=61549&p=1673565
  5. Fotini Tzani, Zwischen Karrierismus und Widerspenstigkeit - SS-Aufseherinnen im KZ-Alltag, Lorbeer Verlag, 2011, S. 55
  6. http://www.zeit.de/2003/25/A-Dorn