Heinrich Brachmann

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Heinrich Brachmann und die Kegeljungen Fritz (rechts) und August Reichmann nach dem Weltrekord am 28.2.1928

Heinrich Brachmann (geboren 1885, gestorben am 2. Januar 1962 in Ibbenbüren[1][2]) war ein deutscher Wirt und bis an sein Lebensende Weltrekordhalter im Dauerkegeln.[3]

Berufliches

Heinrich Brachmann war von Beruf Gastronom. Er bewirtschaftete das Haus Hantelmann, die Stadtschänke, an der Poststraße[2] und die Werthmühle:

Auch die Glasfabrik Wolff feierte bereits mit der Belegschaft ein eigenes Fest. Die Betriebsangehörigen machten einen Festzug durch die Stadt und feierten ebenfalls beim damaligen Wirt der Werthmühle, Heinrich Brachmann, einen Ball.[4]

Fußballfunktionär

Als 1908 der Ibbenbürener Fußballclub 08 gegründet wurde, war Brachmann der 1. Vorsitzende. 1919 ging der Verein in den VfR Ibbenbüren über und 1926 wurde hieraus die Ibbenbürener Spielvereinigung gegründet.

Weltrekord im Dauerkegeln

Am 28. Februar 1928 unterbot Brachmann vor 150 Zuschauern unter ärztlicher Kontrolle von Dr. Kalkschmidt und mit den Kegeljungen Fritz und August Reichmann den Weltrekord im Dauerkegeln, was damals laut Reglement das Werfen von 2000 Würfen umfasste. Der Weltrekord eines Stettiner Keglers lag bis dato bei 5 Stunden und 45 Minuten. Unter den Zuschauern waren neben den Kampfrichtern des Deutschen Kegelbundes viele Spitzenkegler aus Leipzig, München, Dortmund, Berlin etc. Die Zuschauer füllten die Vorräume des Lokals von Brachmann, in dem wegen der Kälte zusätzlich drei Kanonenöfen aufgebaut wurden, bis auf den letzten Platz. Dichtgedrängt standen die Menschen bis auf die Straße.

Bei seinem Versuch fielen in 3 Stunden und 40 Minuten reiner Spielzeit bei 2000 Würfen - alle 500 Würfe wurde wegen eines Medizinchecks unterbrochen - 13448 Hölzer um[2], was eine durchschnittliche Trefferzahl von 6,72 Kegeln bedeutet. Dabei kam es zu 188 Kränzen, 499 Neunen und etlichen Pumpen. Brachmann nutzte allerdings einen Trick:

Ich habe nämlich nicht mit neun, sondern mit 13. Kegeln gespielt. Der Clou an der ganzen Geschichte ist ja der: die Kegel müssen schnellstens wieder aufgesetzt werden. Wenn die Kugel rollte, hielt daher jeder Kegeljunge schon zwei Ersatzkegel in den Händen; die stellten sie als erste hin. Sie brauchten sich also einmal weniger bücken. Bei 2000 Wurf macht das eine ganz(e) Menge aus.

Außerdem nahm Brachmann nicht drei Schritte Anlauf, sondern machte jeweils nur einen einzigen Ausfallschritt. Er hatte zuvor auf seiner eigenen Kegelbahn acht Wochen lang jeden Tag 1000 Kugeln geworfen.[5] Es gab Pläne, Heinrich Brachmann zu vermarkten. Eine Welttournee kam allerdings wegen Diskrepanzen zwischen Brachmann und dem Deutschen Kegelbund (DKB) nicht zustande. Der Rekord bestand bis zu seinem Lebensende[2].

Ehrung

Brachmann erhielt als Mitglied des Junggesellen-Schützenvereins 1939 eine Ehrung des Heimatschützenbundes[6].

Siegerplakette des NS-Reichskriegerbundes

Als Schütze gewann Brachmann 1942 die Siegerplakette des NS-Reichskriegerbundes.[7]

Einzelverweise

  1. Artikel Heinrich Brachmann † in der Ausgabe der Ibbenbürener Volkszeitung vom 3. Januar 1962
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 http://www.tecklenburger-sportkegler.de/Verein/Weltrekord/weltrekord.html
  3. Artikel Ibbenbürener Weltrekordler starb ungeschlagen in der Ausgabe der Ibbenbürener Volkszeitung vom 11. Januar 1962
  4. Reinhild Brügge, Gasthöfe in Ibbenbüren. Ibbenbüren "die gastliche Stadt" auf http://www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/stadtgeschichte_aufsaetze_36.htm
  5. Zeitungsbericht der Ibbenbürener Volkszeitung vom 8. März 1957
  6. http://www.scant.de/Schuetzen.htm
  7. Zeitungsbericht der Ibbenbürener Volkszeitung vom 10. April 1957