Mordfall Elisabeth H. (2011) und Mordfall Jürgen P. (1976): Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Mord an Elisabeth  H. (2011)''' ist ein [[:Kategorie:Kriminalfall | Kriminalfall]], der sich am 11. Oktober 2011 in Ibbenbüren ereignete. Der Täter, Thomas H., hatte wegen Geldsorgen seine Ehefrau mit einem Gewehr ermordet. Er wurde 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der '''Mordfall Jürgen P.''' ist ein [[:Kategorie:Kriminalfall | Kriminalfall]], der sich am 29. Juni 1976 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Hörstel Hörstel] ereignete. Der als Täter verurteilte Ludger St. (* 1939 in [[Ibbenbüren]]<ref>[[Ibbenbürener Volkszeitung]] vom 20. September 1980</ref>) soll den achtjährigen Jürgen P. aus sexuellem Motiv heraus getötet haben<ref>Erste Berichte in den Ausgaben der [[Ibbenbürener Volkszeitung]] vom 1. und 2. Juli 1976</ref>.  


== Rekonstruierter Tathergang ==
== Rekonstruierter Tathergang ==
Das Ehepaar H. hatte nach Angaben des Gerichtes jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und einen Schuldenbetrag in Höhe von 70.000€ angehäuft<ref>http://www.noz.de/deutschland-welt/nordrhein-westfalen/artikel/176540/ibbenburener-erschiesst-ehefrau-mit-jagdgewehr-lebenslange-haft</ref>. Angesichts der Schulen sagte Thomas H., er habe keinen Ausweg mehr gesehen und einen erweiterten Suizid beschlossen.  
Am Morgen des 29. Juni fuhr der zu diesem Zeitpunkt schon angetrunkene, arbeitslose Schuhmacher Ludger St. von [https://de.wikipedia.org/wiki/Rheine Rheine] aus auf seinem [https://de.wikipedia.org/wiki/Moped Moped] in Richtung Ibbenbüren, um seine Mutter dort zu besuchen. Er kam an einer Gaststätte vorbei, wo er weiteren Alkohol zu sich nahm, und gab sein Vorhaben auf.<ref>[[Ibbenbürener Volkszeitung]] vom 22. Oktober 1981</ref> Stattdessen fuhr er zum Hertha-See und trank in der dortigen Gaststätte Bier. Gegen 17.30 Uhr begegnete Ludger St. Jürgen P., der nach einem Aufenthalt am Hertha-See auf den Weg nach Hause war, und verfolgte ihn auf seinem Moped. Danach lockte er nach eigenen Angaben den Jungen in den Wald, um sich sexuell an ihm zu vergehen. Als der Junge versuchte zu fliehen, ermordete Ludger St. ihn. Wegen seiner Vorstrafen befürchtete er wieder als Sexualstraftäter verurteilt zu werden.


Am Morgen des 11. Oktober 2011 erschoss er mit einem Jagdgewehr seine Ehefrau Elisabeth, genannt Lissy, von hinten, als diese auf dem Sofa einen Kaffee trank. Bereits in der Nacht habe er mit dem Gewehr vor seiner schlafenden Frau gestanden. Nach der Tat brachte er seinen Hund zu Bekannten und versuchte, sich auf einem Parkplatz in Tecklenburg zu töten. Dies habe aber nicht geklappt, weswegen er sich samt Tatwaffe zur Polizeistation in Ibbenbüren begab<ref name="wnlgmuenster">http://www.wn.de/Muensterland/2012/03/Ibbenbuerener-muss-sich-wegen-Mord-vor-Gericht-verantworten-Schuss-auf-die-Liebe-seines-Lebens</ref>.
== Fahndung bei Aktenzeichen XY ==
In der ZDF-Sendung [https://de.wikipedia.org/wiki/Aktenzeichen_XY_%E2%80%A6_ungel%C3%B6st Aktenzeichen XY ... ungelöst] wird in der [https://www.wikixy.de/Sendung_vom_01.07.1977 Folge vom 1. Juli 1977] über den Fall berichtet<ref>Bilder aus der Sendung in der ZDF-Sendung ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Hallo_deutschland hallo deutschland]'': https://www.youtube.com/watch?v=PXrvI-Fw6s8</ref>. Die am Tatort gefundene Brille wird gezeigt, die später zur Ermittlung des Täters führt. Zunächst aber gibt es keinen entscheidenden Hinweis.
 
== Ergreifung des Täters ==
Im August 1980 wendete sich eine junge Mutter an die Polizei. Bei ihrem Krankenhausaufenthalt zur Entbindung in Rheine im Frühjahr 1980 erzählte ihr eine Bettnachbarin vom Verdacht gegen einen Bekannten. Der habe eine Brille gehabt, wie die im Mordfall Jürgen P. gesuchte, aber im Sommer 1976 plötzlich eine andere getragen. Nach den Angaben der inzwischen verstorbenen Hinweisgeberin fand die Polizei in einer Täterkartei einen in [https://de.wikipedia.org/wiki/Eschweiler Eschweiler] lebenden Mann, der zuvor in Rheine lebte: Ludger St. Auf einem Foto des Mannes erkannten die Polizeibeamten eine Brille, die der am Tatort gefundenen ähnelte. Als sie ihn aufsuchten entdeckten sie, dass er eine orangefarbenes Moped besaß, wie es von Zeugen in Tatortnähe gesehen wurde. Am 18. September 1980 wurde Ludger St. in Eschweiler festgenommen.<ref name="azxy">http://azxy.communityhost.de/t884695201f354157108-RE-FF-Kripo-Muenster.html</ref>


== Strafprozess ==
== Strafprozess ==
Am 27. März 2012 begann der Strafprozess gegen Thomas H. vor dem Landgericht Münster. Der Richter kritisierte, dass der Angeklage diverse Mittel zur finanziellen Solidierung nicht in Betracht gezogen habe, wie Freunde um Hilfe zu bitten oder das kostenspielige Hobby Jagd an den Nagel zu hängen<ref name="wnlgmuenster" />.
Der Prozess gegen Ludger St. begann am 21. September 1981 bei der II. Großen Strafkammer des [https://de.wikipedia.org/wiki/Landgericht_M%C3%BCnster Landgerichtes Münster]. Am 21. Oktober 1981 wurde Ludger St. schuldig gesprochen und erhielt eine lebenslange Haft wegen Mordes. Das Gericht ordnete zusätzlich eine gleichzeitige Unterbringung in ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Psychiatrische_Klinik psychiatrisches Krankenhaus] an, weil man ihn für eine Gefahr für die Allgemeinheit betrachtete.<ref>Ibbenbürener Volkszeitung vom 22. Oktober 1981</ref> Mitte 1982 wurde das Urteil des Schwurgerichts Münster rechtskräftig und die lebenslange Haft gegen Ludger S. bestätigt. <ref name="azxy" />
 
Am 17. April 2012 wurde Thomas H. zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt<ref>http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_berichte/Drama-in-Ibbenbueren-Ehefrau-erschossen-Lebenslange-Haft;art29854,1619799</ref>.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />[[Category:Kriminalfall]]
<references />[[Category:Aktenzeichen XY]][[Category:Kriminalfall]]

Version vom 19. Mai 2023, 12:39 Uhr

Der Mordfall Jürgen P. ist ein Kriminalfall, der sich am 29. Juni 1976 in Hörstel ereignete. Der als Täter verurteilte Ludger St. (* 1939 in Ibbenbüren[1]) soll den achtjährigen Jürgen P. aus sexuellem Motiv heraus getötet haben[2].

Rekonstruierter Tathergang

Am Morgen des 29. Juni fuhr der zu diesem Zeitpunkt schon angetrunkene, arbeitslose Schuhmacher Ludger St. von Rheine aus auf seinem Moped in Richtung Ibbenbüren, um seine Mutter dort zu besuchen. Er kam an einer Gaststätte vorbei, wo er weiteren Alkohol zu sich nahm, und gab sein Vorhaben auf.[3] Stattdessen fuhr er zum Hertha-See und trank in der dortigen Gaststätte Bier. Gegen 17.30 Uhr begegnete Ludger St. Jürgen P., der nach einem Aufenthalt am Hertha-See auf den Weg nach Hause war, und verfolgte ihn auf seinem Moped. Danach lockte er nach eigenen Angaben den Jungen in den Wald, um sich sexuell an ihm zu vergehen. Als der Junge versuchte zu fliehen, ermordete Ludger St. ihn. Wegen seiner Vorstrafen befürchtete er wieder als Sexualstraftäter verurteilt zu werden.

Fahndung bei Aktenzeichen XY

In der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ... ungelöst wird in der Folge vom 1. Juli 1977 über den Fall berichtet[4]. Die am Tatort gefundene Brille wird gezeigt, die später zur Ermittlung des Täters führt. Zunächst aber gibt es keinen entscheidenden Hinweis.

Ergreifung des Täters

Im August 1980 wendete sich eine junge Mutter an die Polizei. Bei ihrem Krankenhausaufenthalt zur Entbindung in Rheine im Frühjahr 1980 erzählte ihr eine Bettnachbarin vom Verdacht gegen einen Bekannten. Der habe eine Brille gehabt, wie die im Mordfall Jürgen P. gesuchte, aber im Sommer 1976 plötzlich eine andere getragen. Nach den Angaben der inzwischen verstorbenen Hinweisgeberin fand die Polizei in einer Täterkartei einen in Eschweiler lebenden Mann, der zuvor in Rheine lebte: Ludger St. Auf einem Foto des Mannes erkannten die Polizeibeamten eine Brille, die der am Tatort gefundenen ähnelte. Als sie ihn aufsuchten entdeckten sie, dass er eine orangefarbenes Moped besaß, wie es von Zeugen in Tatortnähe gesehen wurde. Am 18. September 1980 wurde Ludger St. in Eschweiler festgenommen.[5]

Strafprozess

Der Prozess gegen Ludger St. begann am 21. September 1981 bei der II. Großen Strafkammer des Landgerichtes Münster. Am 21. Oktober 1981 wurde Ludger St. schuldig gesprochen und erhielt eine lebenslange Haft wegen Mordes. Das Gericht ordnete zusätzlich eine gleichzeitige Unterbringung in ein psychiatrisches Krankenhaus an, weil man ihn für eine Gefahr für die Allgemeinheit betrachtete.[6] Mitte 1982 wurde das Urteil des Schwurgerichts Münster rechtskräftig und die lebenslange Haft gegen Ludger S. bestätigt. [5]

Einzelnachweise

  1. Ibbenbürener Volkszeitung vom 20. September 1980
  2. Erste Berichte in den Ausgaben der Ibbenbürener Volkszeitung vom 1. und 2. Juli 1976
  3. Ibbenbürener Volkszeitung vom 22. Oktober 1981
  4. Bilder aus der Sendung in der ZDF-Sendung hallo deutschland: https://www.youtube.com/watch?v=PXrvI-Fw6s8
  5. 5,0 5,1 http://azxy.communityhost.de/t884695201f354157108-RE-FF-Kripo-Muenster.html
  6. Ibbenbürener Volkszeitung vom 22. Oktober 1981