August Ströhmer und Zur Sonne: Unterschied zwischen den Seiten

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[https://de.wikipedia.org/wiki/Monsignore Msgr] Heinrich '''August Ströhmer''' (* 10. August 1882 in Burgsteinfurt<ref name="ortgies">Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, S. 134</ref>, † 13. Februar 1971 in Ibbenbüren<ref>[[Ibbenbürener Volkszeitung]], Ausgabe vom 15. Februar 1971</ref>) war ein deutscher Lehrer und Priester.
'''Zur Sonne''' war der Name einer [[:Category:Gaststätte|Gaststätte]] an der Wilhelmsstraße 47 in [[Ibbenbüren]].


== Biographie ==
== Geschichte ==  
August Ströhmer wuchs als Sohn des Möbelgeschäftsinhabers August Friedrich Ströhmers und dessen Frau Anna Maria in Burgsteinfurt auf. Der Vater starb kurz nach dem Ersten Weltkrieg, woraufhin das Geschäft erfolglos von einem seiner Söhne übernommen wurde. August Ströhmer bestand sein Abitur am Gymnasium Arnoldium in Burgsteinfurt. 1904 beendete Ströhmer in Münster sein Studium der katholischen Theologie und wurde ein Jahr später zum Priester geweiht. 1905 bis 1916 unterrichtete er an verschiedenen Schulen "zunächst in Kempen, dann in Duisburg". Ab 1916 unterrichtete er als Studienrat in Gladbeck.
Seit spätestens 1910 war die Gaststätte unter dem Namen "Zur Sonne" in Betrieb. Sie wurde viele Jahre von den Wirtsleuten Anneliese und Anton Niemeyer geführt. Ab 1971 war sie Vereinslokal der [[ISV]]. 2013 wurde das Gebäude kernsanniert und wird nun anderweitig vermietet.<ref>http://www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/ibbenbueren_gestern_heute_wilhelmstrasse.htm</ref>
 
1924 sah sich Ströhmer mit Vorwürfen u.a. der sexuellen Nötigung konfrontiert und es hätte ein förmliches Disziplinarverfahren geben können. Ströhmer wechselte allerdings 1925 auf die frei gewordene Rektoratsstelle in Ibbenbüren. <ref name="ortgies1">Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, S.30</ref>
 
1929 war er Vorsitzender der Zentrumspartei in Ibbenbüren<ref name="ortgies5">Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, S.40</ref>.
 
=== Pogrom in Ibbenbüren ===
<blockquote><cite>in der anbrechenden Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 kam Rikas Gatte Meyer Rosenthal „im Halbdunkel“ zu August Ströhmer. Er flehte den Rektor „händeringend“ an, ihn zu verstecken.332 Er habe geweint und geklagt über „Drohungen“ und „Misshandlungen“ und um „Asyl“ gebeten. (Fußnote im Original: Ströhmer 1959, S. 18-19) Ströhmer zögerte nicht lange und ließ Rosenthal zunächst in seinen dunklen Hof bzw. Garten, dann in die Rektorenwohnung. (Fußnote im Original: Vgl. August Ströhmer, „Das alte Haus und die Juden in Ibbenbüren..“ In: „Ibbenbürener Volkszeitung“, 22.05.1962. Ströhmer schreibt „Hof.“ Vgl. auch Mitteilung M. Ströhmer, 26.11.2015: „Garten.“ Von einer „Zuflucht“ Rosenthals in seiner „Wohnung“ ist in Ströhmers Schreiben an den „Kreissonderhilfsausschuss“ in Tecklenburg vom 31.03.1949 die Rede. In: EA Ströhmer) Nach einer Viertelstunde traute er sich, seinen Schützling über Schleichwege auf einen großen Speicher des gegenüberliegenden ElisabethKrankenhauses zu verbringen. Dort harrte Meyer Rosenthal eine Nacht in einer dunklen Ecke aus.<ref name="ortgies2">Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, S.69</ref></cite></blockquote>
 
1940 wurde Ströhmer auf Betreiben des Amtsbürgermeisters [[Rudolf Müller]] zwangsemeritiert<ref name="ortgies6">Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, S.85f.</ref>. 1946 wurde er einem schriftlichen Entnazifizierungsverfahren unterzogen, 1948 wurde er als entlastet eingestuft und wieder als Lehrer zugelassen<ref name="ortgies3">Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, S.108</ref>.
 
== Literatur ==
<ul><li>Norbert Ortgies, ''Pädagoge mit Prinzipien - Rektor Ströhmer und die Nazis'', tredition GmbH, Hamburg, 2018, 182 S.</li>
</ul>


== Einzelverweise ==
== Einzelverweise ==
<references />[[Category:Person]][[Category:Lehrer]][[Category:Deutsche Zentrumspartei]][[Category:Zeit des Nationalsozialismus]]
<references /> [[Category:Gaststätte]][[Category:Gebäude]]

Aktuelle Version vom 19. Mai 2023, 12:39 Uhr

Zur Sonne war der Name einer Gaststätte an der Wilhelmsstraße 47 in Ibbenbüren.

Geschichte[Bearbeiten]

Seit spätestens 1910 war die Gaststätte unter dem Namen "Zur Sonne" in Betrieb. Sie wurde viele Jahre von den Wirtsleuten Anneliese und Anton Niemeyer geführt. Ab 1971 war sie Vereinslokal der ISV. 2013 wurde das Gebäude kernsanniert und wird nun anderweitig vermietet.[1]

Einzelverweise[Bearbeiten]