Nanny Katz

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Nanny Katz

Nanny Katz (geboren als Nanny Löwenstein am 2. Mai 1870 in Ibbenbüren, ermordet im September 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez[1]) war eine deutsche Hausfrau und Opfer des Nationalsozialismus'.[2]

Familie

Nanny Katz war das jüngste Kind des Kaufmanns Isaac Löwenstein (geboren als Sohn von Judel und Nanet Löwenstein am 24. Mai 1834 in Ibbenbüren, gestorben am 10. November 1915 in Ibbenbüren)[3] und Sophie Löwenstein (geboren als Sophie Meyerbach, Tochter von Samuel und Lea Meyerbach, am 23. November 1835 in Ibbenbüren, gestorben am 10. März 1920 in Ibbenbüren)[4] geboren. Ihre Geschwister waren Selig Sally Löwenstein, Meyer Löwenstein, Albert Löwenstein, Bertha Rhein, Leopold Löwenstein und Mathilde Löwenstein. Sie war mit dem Metzgermeister Eli Katz (geboren am 3. Februar 1852 in Verne, gestorben am 31. Januar 1935 in Münster verheiratet und hatte einen Sohn namens Walter und ein weiteres Kind[5]. Die Familie lebte in Münster.

Leben

Text der Seite stolpersteine.wdr.de[6]:

Anfang 1942 wird Nanny Katz gezwungen, in das letzte verbliebene "Judenhaus" in Münster zu ziehen: Die 72-Jährige teilt sich ein Zimmer mit drei anderen Frauen. Das bedeutet Leben auf engstem Raum, Verlust ihrer Möbel und ihrer Privatsphäre. 
Nach wenigen Monaten bekommt sie einen "Heimeinkaufsvertrag" präsentiert: Gegen Zahlung von 1.000 Reichsmark verspricht man ihr einen Altenheimplatz im Osten. Für Nanny ist es alles andere als einfach, diesen Betrag aufzubringen. Denn die Stadtverwaltung und das Finanzamt haben sie in den vergangenen Jahren um ihren gesamten Besitz gebracht. Mit einer eigens erfundenen "Edelmetallabgabe" haben die Behörden allen deutschen Jüdinnen und Juden ihr Silber und Gold genommen - so auch Nanny Katz. 
Ihr 18 Jahre älterer Mann, ein Metzger mit gut laufendem Geschäft in Münster, ist bereits vor Jahren verstorben. Jetzt bleibt ihr nur noch der Briefkontakt mit ihrem Sohn Walter in Palästina. Sie schildert ihm den Verkauf der Möbel und spricht von ihrer Hoffnung auf Emigration. Kurz nach der Unterzeichnung des Vertrags wird sie ins Ghetto Theresienstadt gebracht. Anders als ihr vorgemacht worden ist, kommt sie nicht in ein Altenheim, sondern in ein Lager mit grauenhaften Lebensbedingungen. Nach zwei Monaten wird Nanny nach Treblinka deportiert und dort ermordet.

Stolperstein

An der Bernhardstraße 1 in Münster befindet sich ein Stolperstein zum Andenken an Nanny Katz [7]

Nanny-Katz-Weg

In Münster wurde ein Weg nach Nanny Katz benannt.[5]

Einzelverweise