Karl Heinrich Aufderhaar

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Karl Heinrich Aufderhaar (geboren am 11. März 1904 in Bockraden[1] (Ibbenbüren), ermordet am 10. Juli 1941 in Hadamar[2]) ist ein Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Karl Heinrich Aufderhaar war vom 21. Juli 1923 bis zum 5. Juli 1924 und vom 17. Januar 1925 bis zum 1. Juli 1941 Patient in der Provinzial-Heilanstalt Lengerich. Er wurde von dort am 1. Juli 1941 im Zuge des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms in die Heilanstalt Eichberg gebracht.

Ein weiterer Abgleich mit den Arbeiten von Prof. Dr. Bernd Walter belegte, dass die auf den Karteikarten genannten Patientinnen und Patienten daraufhin von Eichberg und Weilmünster nach Hadamar gebracht worden sind bzw. nach der öffentlichen Einstellung der „Aktion T4“ am 24. August 1941 in Weilmünster verblieben, wo die meisten von ihnen direkt (in Gaskammern) oder aber indirekt (durch bewusste Mangelernährung, systematische Vernachlässigung oder die Verabreichung von Medikamenten) ermordet worden sind. Nur wenige Patienten überlebten.[1]

Karl Heinrich Aufderhaar wurde am 10. Juli 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet.

Für den 10.07.1941 ist auf der Karteikarte der Tod in der Heilanstalt Eichberg vermerkt. Die Todesursache: „Allgemeines Siechtum“. (... Es sind) mindestens 433 Patienten im Jahr 1941 aus der Provinzial-Heilanstalt Lengerich in Richtung Eichberg und Weilmünster (sieben jüdische Patienten wurden bereits im Jahr 1940 nach Wunstorf gebracht) abtransportiert worden[1]

Im Zitat ist die Rede von einer Karteikarte, die im Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe gefunden wurde und mutmaßlich der Provinzial-Heilanstalt Lengerich zuzurechnen ist. Zur Verschleierung wurde in Eltville als Todesursache "Z.n. Gehirnentzündung, Marasmus" angegeben. Im Sterbebuch der Heilanstalt Eichberg wird sein Fall mit der Nummer 129 bezeichnet[2].

Gedenktafel

In Lengerich ist eine Gedenktafel an der LWL-Klinik errichtet worden, auf der Karl Heinrich Aufderhaar als "Karl Aufderhaar" verzeichnet ist. Zudem befindet sich dort ein Gedenkpfad für 440 Patienten der Einrichtung, die dem Euthanasieprogramm zum Opfer gefallen sind.[3]

Weblink

LWL-Klinik Lengerich "Antworten gibt es nicht"

Einzelnachweise