Aribert Werner Kalke

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Aribert Kalke

Aribert Werner Kalke war ein deutscher SS-Obersturmmann. Er diente bei der Waffen-SS im SS-Panzergrenadier-Regiment 26 unter SS-Sturmbannführer Bernhard Krause[1], das zur 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ gehörte. Diese Division ist verantwortlich für das Massaker von Ascq.

Kriegsjahre

Kalke wurde in Niederschlesien geboren. 1934 trat er dem Jungvolk bei und 1940 der Hitler-Jugend. Von der Division "Hitlerjugend" hörte er das erste Mal 1943 und trat ihr bei, weil die Waffen-SS bei Freund und Feind als Eliteeinheit angesehen worden wäre. Er wurde dem 1. Battalion, Regiment 26, unter SS-Sturmbannführer Krause zugeteilt. Er war nach eigenen Angaben als Kurier tätig. Am 7. Juni 1943 kam er mit der Division in der Normandie.

Tim Saunders in seinem Text über den ersten Tag der Operation Epsom, die vom 25. bis 30. Juni 1944 stattfand:

SS-Sturmmann Aribert Kalke recorded the defender’s experience: ‘The artillery fire was constantly increasing, finally concentrating on the centre of the village. Explosions hit the front yard, directly ahead of the entrance to the command post. The house was shaken by hits.[2]

Am 9. April 1945 wurde er am Ufer der Donau verwundet. Er wurde verhaftet und im März 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

Als ich 17 Jahre alt war und mich freiwillig meldete, um mein Land zu beschützen, hätten wir uns nie vorstellen können, dass wir als Kriminelle abgestempelt werden, für was wir getan haben. (...) Ich wurde als Mitglied des Jungvolkes, der Hitlerjugend und der Waffen-SS erkannt, aber weil ich so jung war, klassifizierten sie mich als zu jung um verantwortlich zu sein.[3]

Nach dem 2. Weltkrieg zog Kalke nach Ibbenbüren[4].

Brief vom 26. November 1968

Aribert Kalke schrieb am 26. November 1968 einen Brief, in dem er auf die Begebenheit einging, wie im Kessel von Falaise demoralisierte Heeressoldaten ihren Kameraden von der Waffen-SS zugerufen haben [sollen], sie mögen alleine weiterkämpfen, es wäre schließlich ihr Krieg.:

„Ich werde es nie vergessen. U n d nicht nur mir wollten beinahe die Tränen kommen über soviel Resignation und Verbitterung, die uns von Kameraden des Heeres entgegengeworfen wurde. Meine Kameraden empfanden ebenso."[5]

Leserbrief zu SS-Obersturmbannführer Walter Reder

Am 15. Februar 1980[6] erschien in der Ibbenbürener Volkszeitung ein Leserbrief von Aribert Kalke, in dem er sich für die Freilassung von Walter Reder ausspricht:

„Wer sich mit der Materie vertraut gemacht hat weiß, daß Reders Unschuld einwandfrei bewiesen ist. Daß er weder unmittelbar noch mittelbar mit den ihm zur Last gelegten Untaten zu tun hatte."

Vereinsaktivität

Aribert Kalke war Ehrenvorstandsmitglied des Sozialverbandes VdK, Kreisverband Steinfurt[7].

Trivia

Foto von Aribert Kalke bei einem Heißluftballonausflug.

Literatur

  • Georges Bernage, La Bataille de l'Odon, engl.: Battle of the Odon, Pen & Sword Books Ltd., 2017
  • Peter Lieb, Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?: Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, S. 445f.
  • Hubert Meyer, Kriegsgeschichte der 12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend", Munin-Verlag, Osnabrück, 1982, hierin finden sich Berichte von Aribert Kalke.

Einzelverweise

  1. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Knight%27s_Cross_of_the_Iron_Cross_recipients_(Kn%E2%80%93Kz)
  2. Tim Saunders, Operation Epsom, Leo Cooper, UK, 2003, S. 3. Kalke wird auch in Georges Bernage, La battaille de l'odon, Editions Heimdal, 2008, englische Übersetzung Battle of Odon, Pen & Sword Military, 2017, erwähnt.
  3. Michael Peterson, Baby Division, S. 63
  4. https://www.locatefamily.com/K/KAL/KALKE-1.html
  5. Peter Lieb, Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?, Band 69 der Reihe Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, https://doi.org/10.1524/9783486707410, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, S.445
  6. https://archiv.ivz-aktuell.de/IVZ/1980/19800215/039_IVZ_1980-02-15_014-t001.jpg
  7. vorher: http://www.vdk.de/kv-steinfurt/ID351, aktuell: https://www.vdk.de/kv-steinfurt/ID19533