Otto Ehlers und Kategorie:Sänger: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Ottoehlers.png|200px|thumb|right|Otto Ehlers]]'''Otto Ehlers''' (* 25. Januar 1898<ref name="dws">http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/numery/numer21.html</ref>, Sterbedatum unbekannt) war ein deutscher Finanzbeamter. Er baute in Ibbenbüren die Ortsabeilungen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei NSDAP] (Mitgliedsnummer: 560068<ref name="dws" />) und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstaffel SS] (Mitgliedsnummer: 21306<ref name="dws" />) auf. Am 20. April 1944 wurde er zum SS-Sturmbannführer ernannt<ref name="dws" />.


== Leben ==
Otto Ehlers arbeitete als Finanzbeamter beim Finanzamt Herford. 1925 trat er der NSDAP bei.<ref name="gelsenkirchen"/> Er wurde nach Ibbenbüren<ref>Festschrift zum Kreistreffen der NSDAP des Kreises Tecklenburg am 26. April 1936 in Ibbenbüren; Bernhard Scholten, Ibbenbüren, Ibbenbüren 1936, 72 Seiten, s. http://www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/stadtgeschichte_aufsaetze_47.htm</ref> wegen „nationalsozialistischer Umtriebe“ strafversetzt<ref name="klingsoehr">siehe "Manfred Klingsöhr referiert über die Ibbenbürener NSDAP", [[Ibbenbürener Volkszeitung]] vom 27. August 2018</ref>.
=== Aufbau der NSDAP, SA und SS in Ibbenbüren ===
Der spätere Kreis-Betriebszellen-Kassenwart Hecker, der 1926 in die NSDAP eingetreten war, sah sich selbst als Gründer des NSDAP-Stadtverbandes in Ibbenbüren. Kreisamtsleiter [[Hermann Dormann]] befand allerdings erst 1928 als "Kampfzeit und Aufbauarbeit der Partei, als Otto Ehlers erste Mitstreiter angeworben hatte."<ref>Stefan Buchholz, Ibbenbüren 1933-1939. Aspekte nationalsozialistischer Herrschaft in einer Kleinstadt, in: Josef Bröker, 850 Jahre Ibbenbüren, Historischer Verein Ibbenbüren, 2., überarb. und erw. Aufl., 1997, S. 406</ref>
<blockquote>''Als „brutaler Kämpfer im Dienste des Nationalsozialismus“, sammelte er „eine Schar Halbwüchslinge, Unzufriedene und Unverantwortliche“ um sich, hieß es in einer Zeugenaussage aus seiner Entnazifizierungsakte.''<ref name="klingsoehr" /></blockquote>
Maßgeblich am Aufbau der SA, der zunächst nur 18 Mann angehörten, war Ehlers beteiligt. Unterstützung erhielt er von [https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Marxer Otto Marxner], [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Joachim_Apffelstaedt Hans Joachim Apffelstaedt] und Wilhelm Nitschke<ref name="festschrift" />.
Zusammen mit [[Anton Scheidt]] gründete Ehlers in Ibbenbüren die SS, deren Führer Scheidt wurde<ref>Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann, Norbert Ortgies, ''Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung: Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren, mit einem Beitrag von Marlene Klatt und Rita Schlautmann-Overmeyer'', Historischer Verein Ibbenbüren, S. 11</ref>:
<blockquote>''Im Juli 1932 wurde dann in Ibbenbüren die SS von den Pgg. Ehlers und Scheidt aufgezogen. Es waren zuerst 6 Männer, die den SS-Dienst versahen, bis dann im Januar 1933 der Trupp eine ungefähre Stärke von 20 Mann hatte. Ein sehr harter Dienst begann - der Trupp wuchs - die Ausbildung war gut. Es entstand der Trupp 6/1/II/19. Nunmehr wurden auch in Lengerich, Westerkappeln usw. durch den Truppführer Scheidt weitere SS-Scharen aufgezogen, so dass im August 1933 - 126 SS-Männer einschließlich Anwärter dem SS-Sturmbann in Münster gemeldet werden konnten.''<ref name="festschrift">Festschrift zum Kreistreffen der NSDAP des Kreises Tecklenburg am 26. April 1936 in Ibbenbüren, Druck: Bernhard Scholten, Ibbenbüren; Ibbenbüren 1936, S. 17 </ref></blockquote>
=== Kontroverse mit Landrat Dr. Hermann Schultz und Versetzung nach Gelsenkirchen ===
Otto Ehlers war der Drahtzieher hinter einer Diffamierungskampagne im Sommer 1933 gegen Dr. [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schultz_(Landrat) Hermann Schultz], der von 1921 bis 1935 Landrat in Tecklenburg war. Im Sommer 1934 setzte Ehlers den Bauern M. aus Recke unter Druck, der einen zur Ibbenbürener SS gehörigen Knecht wegen schlechter Arbeitsleistung entlassen hatte. Mit mehreren Männern erschien Ehlers auf dem Hof des Bauern und drohte diesem Konzentrationslager und den Verlust der "Bauernfähigkeit" an und forderte die Zahlung von 150 Reichsmark zur Anschaffung von Stahlhelmen an die SS. Als der Bauer der Forderung nicht nachkam, wurde dies der nächst höheren Instanz in Münster gemeldet. Nachdem die 19. SS-Standarte sich bei der Kreisbehörde nach der "Beleidigung" ihres Verbandes durch den Bauern erkundigte, bat Schultz um Vorschläge, die Angelegenheit anders zu regeln. Außerdem schrieb er:
<blockquote><em>Bezüglich des Truppenführers Ehlers bemerke ich, daß er such wiederholt unliebsam bemerkbar gemacht hat. Wo deshalb Veranlassung bestanden hätte, gegen ihn einzuschreiten, habe ich hiervon mit Rücksicht auf die SS abgesehen. Nach seinem Auftreten in dem Falle M. wäre aber eine weitere Zurückhaltung meinerseits pflichtwidrig. Es ist nunmehr aus Gründen der Staatsautorität unbedingt erforderlich, gegen Ehlers einzuschreiten. Ich würde es für zweckmäßig halten, wenn er seinen jetztigen Wirkungskreis verließe und man ihn als Steuersekretär an eine andere Finanzbehörde versetzen ließe. Geschähe dies, dann würde mir eine peinliche Situation erspart bleiben, den Ehlers von seiner Stellung als Amtsbeigeordneter zu entheben, die er nach dem Vorgefallenen unmöglich weiter bekleiden kann."</em></blockquote>
Nach einer Besprechung zwischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Regierungsbezirk_M%C3%BCnster#Regierungspr%C3%A4sidenten Regierungspräsident], [https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Meyer_(Gauleiter) Gauleitung] und den "beteiligten Stellen" wurde Otto Ehlers nach Gelsenkirchen-Schalke versetzt<ref>Stefan Buchholz, Ibbenbüren 1933-1939. Aspekte nationalsozialistischer Herrschaft in einer Kleinstadt, in: Josef Bröker, 850 Jahre Ibbenbüren, Historischer Verein Ibbenbüren, 2., überarb. und erw. Aufl., 1997,, S. 411f.</ref>. Bis zum 30. Juni 1935 blieb Schultz Landrat im Kreis Tecklenburg, danach leitete er als Regierungsdirektor die Abteilung Landwirtschaft bei der Bezirksregierung Osnabrück.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schultz_(Landrat)#Leben</ref>
=== NSDAP-Ortsgruppenleiter in Gelsenkirchen ===
Nach seiner Versetzung wurde Otto Ehlers NSDAP-Ortsgruppenleiter in Gelsenkirchen-Heimgarten.<ref>http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/die_dabeigewesenen_gelsenkirchen_nsdap.htm</ref> Er war auch kommissarischer NSDAP-Ortsgruppenleiter für Gelsenkirchen-Schalke-Ost, wo seine 11-jährige Parteimitgliedschaft gefeiert wurde:
<blockquote>''Ein alter Kämpfer der Bewegung, der kommissarische Ortsgruppenleiter von Schalke-Ost, Pg. Ehlers, begeht heute sein 11-jähriges Parteijubilaum. Gauinspekteur [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Bergemann Bergemann], Kreisleiter [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kossol Kossol] mit seinem Stabe und die neuen Mitarbeiter des Pg. Ehlers aus der Ortsgruppe beglückwünschen den alten Mitkämpfer Adolf Hitlers in den Diensträumen der neuen Ortsgruppe.''<ref name="gelsenkirchen">Chronik der Stadt Gelsenkirchen für das Jahr 1936, S. 164f., s. https://www.gelsenkirchen.de/de/bildung/ausserschulische_bildung/institut_fuer_stadtgeschichte/_doc/stadtchronik_1936_wz.pdf</ref></blockquote>
== Einzelverweise ==
<references />[[Category:NSDAP]][[Category:Person]][[Category:SA]][[Category:SS]][[Category:Zeit des Nationalsozialismus]]

Version vom 20. Mai 2023, 21:33 Uhr