Johann Gerhard Voß und Manfred Löwenstein: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Johann Gerhard Voß''' (*18. Juni 1827 in [[Ibbenbüren]]-Alstedde, † ? in Ibbenbüren ) war ein deutscher Pumpenmacher.
'''Manfred "Freddy"<ref name="stolpersteine">https://www.stolpersteine-dordrecht.nl/het_voorbije_joodse_dordrecht_heilbron_poppert_goldstein_leuw_familieoverzicht.html</ref> Löwenstein''' (geboren am  17. September 1902  in [[Ibbenbüren]], gestorben am 22. Mai 1962 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Amersfoort Amersfoort]) war ein deutscher [[:Kategorie:Kaufleute|Kaufmann]].<ref>https://www.geni.com/people/Manfred-Lowenstein/6000000055006974876</ref>


== Biographie ==
== Leben ==
<blockquote>Mit sieben Jahren verlor er seinen Vater, mit 15 seine Mutter. Auf seiner Wanderschaft als Zimmermann in Flandern lernte er ein ganz neues Handwerk zu dieser Zeit. Denn in Flandern, wo die Wasserwirtschaft weiter entwickelt ist zu dieser Zeit, gibt es das Handwerk des Pumpenmachens. Er ist der erste und einzige in dieser Gegend, der das Handwerk beherrscht, Wasserpumpen herzustellen. Es ist eine neue Erfindung.
Manfred Löwenstein war das zweitälteste Kind von [[Selig Sally Löwenstein|Sally]] und Berta Löwenstein und der Bruder von [[Julius Löwenstein]] und [[Lily Poppert-Löwenstein]]. 1935<ref name="stolpersteine" /> heiratete er Emma Poppert<ref>https://www.geni.com/people/Emma-Emmy-Poppert/6000000055006899872</ref>.


Bisher musste das Wasser aus einem Brunnen geholt werden. Es wurde mit Holzeimern geschöpft und mit einem Hebearm hochgezogen. Die neuen Wasserpumpen werden aus Eichenstämmen hergestellt. Diese werden mit Handwerkszeugen ausgebohrt, dazu wird passend ein Kolben mit ledernen Saugklappen hergestellt.
Während der Weltwirtschaftskrise geriet auch das Geschäft der Löwensteins am Unteren Markt in eine finanzielle Schieflage, 1928 musste Sally schließlich Konkurs anmelden. Manfred eröffnete nach dem Konkurs der Eltern ebenfalls am Unteren Markt 2 ein Kaufhaus.


Seine Werkstatt hatte Johann Gerhard Voß in einer Scheune auf dem Bauernhof Kipp in Ibbenbüren-Alstedde. Hierhin machten Schulklassen von Ibbenbüren damals Ausflüge, um dem neuen Handwerk zuzuschauen.
1935 organisierte die NSDAP-Ortsgruppe einen lokalen Boykott gegen alle Geschäfte, die von Juden geführt wurden. In der Folge des Boykotts musste auch Manfred sein Geschäft aufgeben. Er verpachtete die Geschäftsräume schließlich an einen SA-Mann, der ihm jedoch offenbar die Pacht nicht zahlte und das Geschäft bereits ein Jahr später wieder aufgeben musste. Manfred Löwenstein ließ bei seinem Schuldner Teile des Hausrats pfänden und beschimpfte den SA-Mann als Lump und Betrüger, was in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit sorgte. Manfred und seine Frau Emma Löwenstein flohen kurze Zeit später in das nahegelegene Enschede. Manfreds weiteres Schicksal ist ungeklärt, nur von Emma ist bekannt, dass sie in Westerbork interniert und später in ein Vernichtungslager gebracht wurde. Seinen Eltern Sally und Bertha Löwenstein gelang es 1938, zur Tochter Lilly und deren Mann Walter Poppert nach Südafrika zu fliehen, die bereits 1936 dort Zuflucht gefunden hatten. 1939 gelang schließlich auch Julius und Eleonore Löwenstein die Flucht nach Südafrika.  <ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Ibbenb%C3%BCren</ref>


Im Jahre 1847 heiratete Gerhard Voß eine Bernhardine Kipp. Ob sie eine Tochter des Bauern Kipp war, ist nicht nachweisbar. Sie wohnten in einem Heuerhaus in der Nähe von Kipp.
Emma Löwenstein-Poppert überlebte das Vernichtungslager und zog mit Manfred Löwenstein nach Amersfoort, wo Manfred am 22. Mai 1962 starb. Emma Löwenstein-Poppert starb am 26. April 1996 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Bussum Bussum]<ref>https://www.stolpersteine-dordrecht.nl/het_voorbije_joodse_dordrecht_elizabet_heilbron.html</ref>.


Dieser Ehe wurde am 23.8.1850 ein Sohn namens Wilhelm Gerhard Voß geboren. Der Sohn ging in den väterlichen Betrieb. Dieser stellte dann nicht mehr die Pumpengehäuse aus Holz, sondern aus Kupfer her, das gehämmert und gezogen wurde. Die Saugkolben wurden weiter aus Holz und Leder hergestellt. <ref name="voß">Franz Voß in der IVZ vom 23.04.2016, http://www.ivz-aktuell.de/lokales/ibbenbueren_artikel,-Der-%E2%80%9EPumpenvoss%E2%80%9C-vom-Aatal-_arid,571571.html</ref></blockquote>
== Stolpersteine ==
Zur Erinnerung an Manfred Löwenstein und Emma Löwenstein-Poppert sind in Ibbenbüren am Unteren Markt 2 [[Stolpersteine]] verlegt worden.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Ibbenb%C3%BCren</ref> Auf dem Stein für Manfred Löwenstein steht, sein Schicksal sein unbekannt. Fehlerhafterweise steht auf dem Stolperstein für Emma Löwenstein-Poppert, sie sie in Polen umgekommen. Mitarbeiter des Stolperstein-Projekts in Ibbenbüren kündigten an, beide Steine zu ersetzen<ref>https://www.stolpersteine-dordrecht.nl/het_voorbije_joodse_dordrecht_elizabet_heilbron.html</ref>.


== Siehe auch ==
== Einzelverweise ==
<ul><li>[[:Kategorie:Person]]</li></ul>
<references />[[Kategorie:Kaufleute]][[Kategorie:Person]][[Kategorie:Opfer des Nationalsozialismus]][[Kategorie: Zeit des Nationalsozialismus]]
 
== Einzelverweis ==
<references />
Anonymer Benutzer

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