Manfred Löwenstein

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Manfred "Freddy"[1] Löwenstein (geboren am 17. September 1902 in Ibbenbüren, gestorben am 22. Mai 1962 in Amersfoort) war ein deutscher Kaufmann.[2]

Leben

Manfred Löwenstein war das zweitälteste Kind von Sally und Berta Löwenstein und der Bruder von Julius Löwenstein und Lily Poppert-Löwenstein. 1935[1] heiratete er Emma Poppert[3].

Während der Weltwirtschaftskrise geriet auch das Geschäft der Löwensteins am Unteren Markt in eine finanzielle Schieflage, 1928 musste Sally schließlich Konkurs anmelden. Manfred eröffnete nach dem Konkurs der Eltern ebenfalls am Unteren Markt 2 ein Kaufhaus.
1935 organisierte die NSDAP-Ortsgruppe einen lokalen Boykott gegen alle Geschäfte, die von Juden geführt wurden. In der Folge des Boykotts musste auch Manfred sein Geschäft aufgeben. Er verpachtete die Geschäftsräume schließlich an einen SA-Mann, der ihm jedoch offenbar die Pacht nicht zahlte und das Geschäft bereits ein Jahr später wieder aufgeben musste. Manfred Löwenstein ließ bei seinem Schuldner Teile des Hausrats pfänden und beschimpfte den SA-Mann als Lump und Betrüger, was in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit sorgte. Manfred und seine Frau Emma Löwenstein flohen kurze Zeit später in das nahegelegene Enschede. Manfreds weiteres Schicksal ist ungeklärt, nur von Emma ist bekannt, dass sie in Westerbork interniert und später in ein Vernichtungslager gebracht wurde. Seinen Eltern Sally und Bertha Löwenstein gelang es 1938, zur Tochter Lilly und deren Mann Walter Poppert nach Südafrika zu fliehen, die bereits 1936 dort Zuflucht gefunden hatten. 1939 gelang schließlich auch Julius und Eleonore Löwenstein die Flucht nach Südafrika.  [4]

Emma Löwenstein-Poppert überlebte das Vernichtungslager und zog mit Manfred Löwenstein nach Amersfoort, wo Manfred am 22. Mai 1962 starb. Emma Löwenstein-Poppert starb am 26. April 1996 in Bussum[5].

Stolpersteine

Zur Erinnerung an Manfred Löwenstein und Emma Löwenstein-Poppert sind in Ibbenbüren am Unteren Markt 2 Stolpersteine verlegt worden.[6] Auf dem Stein für Manfred Löwenstein steht, sein Schicksal sein unbekannt. Fehlerhafterweise steht auf dem Stolperstein für Emma Löwenstein-Poppert, sie sie in Polen umgekommen. Mitarbeiter des Stolperstein-Projekts in Ibbenbüren kündigten an, beide Steine zu ersetzen[7].

Einzelverweise