Nationalsozialismus in Ibbenbüren: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab Mitte 1935 wurden in Ibbenbüren auf staatliche Anordnung jüdische Geschäftsmänner gegen einen staatlich festgelegten, sehr gering ausfallenden ''Mindestpreis'' enteignet<ref name="klatt" />. Viele jüdische Geschäftsmänner gaben daraufhin ihre Geschäfte auf. | Ab Mitte 1935 wurden in Ibbenbüren auf staatliche Anordnung jüdische Geschäftsmänner gegen einen staatlich festgelegten, sehr gering ausfallenden ''Mindestpreis'' enteignet<ref name="klatt" />. Viele jüdische Geschäftsmänner gaben daraufhin ihre Geschäfte auf. | ||
In Ibbenbüren wurden Plakate aufgestellt, auf denen „Juden raus!“ oder „Juden sind unerwünscht!“ geschrieben stand. Am 9. November 1938 wurden jüdische Einwohner morgens um 3 Uhr in Ibbenbüren von Männern der SS schwer mißhandelt und ihre Häuser geplündert. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde die Synagoge "in ihrem Innern vollständig demoliert"<ref name="genealogy" />. | In Ibbenbüren wurden Plakate aufgestellt, auf denen „Juden raus!“ oder „Juden sind unerwünscht!“ geschrieben stand. | ||
==== Pogrom in Ibbenbüren am 9. und 10. November 1938 ==== | |||
Am 9. November 1938 wurden jüdische Einwohner morgens um 3 Uhr in Ibbenbüren von Männern der SS schwer mißhandelt und ihre Häuser geplündert. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde die Synagoge "in ihrem Innern vollständig demoliert"<ref name="genealogy" />. | |||
Am frühen Morgen des 10. Novembers kam es in der Polizeiwache zu einem Treffen von NS-Kreisleiter Knolle, Landrat Dr. Siegfried Meyer-Nieberg<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Tecklenburg#Landr.C3.A4te</ref>, Bürgermeister Dr. [[Rudolf Müller]], Amtsinspektor Schöttler und SS-Untersturmführer [[Teddy Scheidt]]. Der Landrat bestimmte, dass sich die Polizei in die “durch die Partei in Durchführung befindlichen Maßnahmen” nicht einschalten dürfe<ref name="hjg">Schlautmann-Overmeyer, Klatt: “Ibbenbüren” in: „Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster.“ Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen. Münster 2008, 419ff</ref>. | Am frühen Morgen des 10. Novembers kam es in der Polizeiwache zu einem Treffen von NS-Kreisleiter Knolle, Landrat Dr. Siegfried Meyer-Nieberg<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Kreis_Tecklenburg#Landr.C3.A4te</ref>, Bürgermeister Dr. [[Rudolf Müller]], Amtsinspektor Schöttler und SS-Untersturmführer [[Teddy Scheidt]]. Der Landrat bestimmte, dass sich die Polizei in die “durch die Partei in Durchführung befindlichen Maßnahmen” nicht einschalten dürfe<ref name="hjg">Schlautmann-Overmeyer, Klatt: “Ibbenbüren” in: „Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster.“ Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen. Münster 2008, 419ff</ref>. |