Wilhelm Windhaus

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Wilhelm Windhaus (geboren am 10. Oktober 1900 in Ibbenbüren-Lehen, ermordet am 16. Dezember 1941 in Hadamar[1]) ist ein Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Todesurkunde zu Wilhelm Windhaus

Wilhelm Windhaus wurde als Sohn von Heinrich Windhaus und Theresia Windhaus (geborene Kitten) am 10. Oktober 1900 in Lehen geboren. Er war vermutlich als Patient in der Provinzial-Heilanstalt Lengerich untergebracht, taucht aber in derem Archiv namentlich nicht auf. Vermutlich von dort aus wurde er im Juli 1941 im Zuge des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms in die Landesheilanstalt Eichberg gebracht.

Ein weiterer Abgleich mit den Arbeiten von Prof. Dr. Bernd Walter belegte, dass die auf den Karteikarten genannten Patientinnen und Patienten daraufhin von Eichberg und Weilmünster nach Hadamar gebracht worden sind bzw. nach der öffentlichen Einstellung der „Aktion T4“ am 24. August 1941 in Weilmünster verblieben, wo die meisten von ihnen direkt (in Gaskammern) oder aber indirekt (durch bewusste Mangelernährung, systematische Vernachlässigung oder die Verabreichung von Medikamenten) ermordet worden sind. Nur wenige Patienten überlebten.[2]

Am 16. Dezember 1941 wurde Wilhelm Windhaus in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Zur Verschleierung wurde als Todesursache "Siechtum bei Spaltungsirresein" angegeben. Im Sterbebuch der Heilanstalt Eichberg wurde sein Fall mit der Nummer 464 bezeichnet[1]. Zu dieser Zeit war der Westerkappelner August Miete in Hadamar im Krematorium für die Verbrennung der in den Gaskammern Getöteten zuständig.

Der Bevölkerung im Tecklenburger Land war zu diesem Zeitpunkt nur bekannt, dass 240 Menschen aus der Provinzial-Heilanstalt Lengerich deportiert wurden. Man wusste nicht, wohin man sie transportierte. Gerüchte zirkulierten, dass diese Menschen durch Versuche mit Gas ermordet wurden.[3]

Gedenktafel

In Lengerich ist eine Gedenktafel an der LWL-Klinik mit den Namen von 440 Patienten, die Opfer des Euthanasie-Programms wurden, errichtet worden, auf der Wilhelm Windhaus nicht verzeichnet ist. Zudem befindet sich dort ein Gedenkpfad für 440 Patienten der Einrichtung, die dem Euthanasieprogramm zum Opfer gefallen sind.[4]

Weblink

LWL-Klinik Lengerich "Antworten gibt es nicht"

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 https://www.eltville.de/pdf-dokumente/leben-wohnen/soziales-engagement/stolpersteine/krankenmorde-eichberg-namensliste-recherche.pdf?cid=3cm, s.a. https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=8669327
  2. https://archivamt.hypotheses.org/11141
  3. Thomas Brodie, German Catholicism at War, 1939-1945, Oxford University Press, 2018, S. 69; Verweis aus der Quelle: "Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Archiv Westfalen, NSDAP Kreis und Ortsgruppenleitungen, 125, report of 23 July 1941"
  4. https://www.lwl-klinik-lengerich.de/de/wir-ueber-uns/lengericher-gedenkpfad/aktives-erinnern/