Bernhardine Wilhelmine Wellmeyer

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Bernhardine Wilhelmine Sofie Wellmeyer (geboren am 16. Februar 1904 in Ibbenbüren, ermordet am 17. Juli 1941 in Hadamar[1]) ist ein Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Todesurkunde zu Bernhardine Wellmeyer

Bernhardine Wellmeyer wurde als Tochter von Gustav und Wilhelmine Wellmeyer (geborene Wahlbrink) am 16. Februar 1904 in Ibbenbüren geboren. Sie war vermutlich als Patientin in der Provinzial-Heilanstalt Lengerich untergebracht, taucht aber in derem Archiv namentlich nicht auf. Vermutlich von dort aus wurde sie im Juli 1941 im Zuge des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms in die Landesheilanstalt Eichberg gebracht.

Ein weiterer Abgleich mit den Arbeiten von Prof. Dr. Bernd Walter belegte, dass die auf den Karteikarten genannten Patientinnen und Patienten daraufhin von Eichberg und Weilmünster nach Hadamar gebracht worden sind bzw. nach der öffentlichen Einstellung der „Aktion T4“ am 24. August 1941 in Weilmünster verblieben, wo die meisten von ihnen direkt (in Gaskammern) oder aber indirekt (durch bewusste Mangelernährung, systematische Vernachlässigung oder die Verabreichung von Medikamenten) ermordet worden sind. Nur wenige Patienten überlebten.[2]

Am 17. Juli 1941 wurde Bernhardine Wellmeyer in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Zur Verschleierung wurde als Todesursache "Dauerkrampf bei erblicher Fallsucht" angegeben. Im Sterbebuch der Heilanstalt Eichberg wurde ihr Fall mit der Nummer 146 bezeichnet[1].

Der Bevölkerung im Tecklenburger Land war zu diesem Zeitpunkt nur bekannt, dass 240 Menschen aus der Provinzial-Heilanstalt Lengerich deportiert wurden. Man wusste nicht, wohin man sie transportierte. Gerüchte zirkulierten, dass diese Menschen durch Versuche mit Gas ermordet wurden.[3]

Gedenktafel

In Lengerich ist eine Gedenktafel an der LWL-Klinik mit den Namen von 440 Patienten, die Opfer des Euthanasie-Programms wurden, errichtet worden, auf der Bernhardine Wellmeyer verzeichnet ist. Zudem befindet sich dort ein Gedenkpfad für 440 Patienten der Einrichtung, die dem Euthanasieprogramm zum Opfer gefallen sind.[4]

Weblink

LWL-Klinik Lengerich "Antworten gibt es nicht"

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 http://www.eltville.de/fileadmin/downloads/diverses/Krankenmord_Opfer_alphabetisch.pdf
  2. https://archivamt.hypotheses.org/11141
  3. Thomas Brodie, German Catholicism at War, 1939-1945, Oxford University Press, 2018, S. 69; Verweis aus der Quelle: "Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Archiv Westfalen, NSDAP Kreis und Ortsgruppenleitungen, 125, report of 23 July 1941"
  4. https://www.lwl-klinik-lengerich.de/de/wir-ueber-uns/lengericher-gedenkpfad/aktives-erinnern/