Tötungsdelikt Michaela W. (1987)

Bei Mordfall Michaela W. (1987) handelt es sich um ein Gewaltverbrechen, dass sich am 21. September 1987 in Ibbenbüren zugetragen hat.

Rekonstruierter Tathergang

Der 41-jährige arbeitslose Bautischler, Ex-Matrose und Gelegenheitsarbeiter Wilhelm W. und die 25-jährige Michaela W. führten eine von Streit geprägte Beziehung. Wilhelm W., der sich um die Kinder und den Haushalt der Familie kümmerte, war finanziell von Michaela W. abhängig, was diese ausnutzte. Sie beleidigte und schlug ihn vor Bekannten, auch ihre Kinder schlug sie.

Am 21. September 1987 kam es zwischen dem Paar zu einem Streit, nachdem die Ehefrau ihrem Mann Geld für einen Kurs des Roten Kreuzes verweigerte, den jener für einen Führerschein brauchte. Der Führerschein wiederum war Voraussetzung für eine Stellung, die er in Aussicht hatte. Am Abend des Tages erdrosselte der Ehemann seine Frau mit einer Wäscheleine. Um 4 Uhr am folgenden Tag meldete er seine Frau bei der Polizei telefonisch als vermisst und gegen 8 Uhr gab er die Vermisstenmeldung auf der Polizeiwache schriftlich zu Protokoll. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau bereits vor einem Waldstück zwischen Höhenweg und Rochusstraße von Beschäftigten der Preussag gefunden worden. Am nächsten Tag wurde er festgenommen, nachdem er sich während der Befragung durch die Polizei in Widersprüche verstrickt hatte, und gestand die Tat.

Strafprozess

Wilhelm W. wurde vom Schwurgericht Münster am 9. Februar 1988 wegen Totschlags in einem minderschweren Fall zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Ehemann unter einer langanhaltenden Provokation durch Beleidigungen seiner Ehefrau zu leiden hatte, was eine Wertung als minderschwerer Totschlag nach sich zog. Nach dem Urteil verbrachte W. noch eineinhalb Jahre in Haft und zog dann nach Süddeutschland.