Nanny Katz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Nannykatz.png|200px|thumb|right|Nanny Katz]]'''Nanny Katz''' (geboren als ''Nanny Löwenstein'' am 2. Mai 1870 in [[Ibbenbüren]], ermordet im September 1942 im [https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager_Maly_Trostinez Vernichtungslager Maly Trostinez]<ref>s. [[Leopold Löwenstein#Leben]]</ref>) war eine deutsche Hausfrau und Opfer des Nationalsozialismus'.<ref>https://www.geni.com/people/Nanny-Katz/6000000084235875881</ref>
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== Familie ==
== Familie ==
Nanny Katz war das jüngste Kind des Kaufmanns Isaac Löwenstein (geboren als Sohn von Judel und Nanet Löwenstein am 24. Mai 1834 in Ibbenbüren, gestorben am 10. November 1915 in Ibbenbüren)<ref>https://www.geni.com/people/Isaac-L%C3%B6wenstein/6000000084235903899</ref> und Sophie Löwenstein (geboren als ''Sophie Meyerbach'', Tochter von Samuel und Lea Meyerbach, am 23. November 1835 in Ibbenbüren, gestorben am 10. März 1920 in Ibbenbüren)<ref>https://www.geni.com/people/Sophie-L%C3%B6wenstein/6000000084235021302</ref>  geboren. Ihre Geschwister waren [[Selig Sally Löwenstein]], [[Meyer Löwenstein]], [[Albert Löwenstein]], [[Bertha Rhein]], [[Leopold Löwenstein]] und [[Mathilde Löwenstein]]. Sie war mit dem Metzgermeister Eli Katz (geboren am 3. Februar 1852 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Verne_(Westfalen) Verne], gestorben am 31. Januar 1935 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Münster Münster] verheiratet und hatte einen Sohn namens Walter und ein weiteres Kind<ref name="ms">https://www.stadt-muenster.de/ms/strassennamen/nanny-katz-weg.html</ref>. Die Familie lebte in Münster.
Nanny Katz war das jüngste Kind des Kaufmanns Isaac Löwenstein (geboren als Sohn von Judel und Nanet Löwenstein am 24. Mai 1834 in Ibbenbüren, gestorben am 10. November 1915 in Ibbenbüren)<ref>https://www.geni.com/people/Isaac-L%C3%B6wenstein/6000000084235903899</ref> und Sophie Löwenstein (geboren als ''Sophie Meyerbach'', Tochter von Samuel und Lea Meyerbach, am 23. November 1835 in Ibbenbüren, gestorben am 10. März 1920 in Ibbenbüren)<ref>https://www.geni.com/people/Sophie-L%C3%B6wenstein/6000000084235021302</ref>  geboren. Ihre Geschwister waren [[Selig Sally Löwenstein]], [[Meyer Löwenstein]], [[Albert Löwenstein]], [[Bertha Rhein]], [[Leopold Löwenstein]] und [[Mathilde Löwenstein]]. Sie war die Cousine von Friederica und [[Julius Kaufmann]].  Sie war mit dem Metzgermeister Eli Katz (geboren am 3. Februar 1852 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Verne_(Westfalen) Verne], gestorben am 31. Januar 1935 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Münster Münster] verheiratet, hatte einen Sohn namens Walter und ein weiteres Kind.<ref name="ms">https://www.stadt-muenster.de/ms/strassennamen/nanny-katz-weg.html</ref>. Die Familie lebte in Münster. Ihre Stieftochter Grete heiratete [[Leopold Löwenstein]].


== Leben ==
== Leben ==
Text der Seite stolpersteine.wdr.de<ref>https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolperstein/4751</ref>:
<blockquote>''Anfang 1942 wird Nanny Katz gezwungen, in das letzte verbliebene "Judenhaus" in Münster zu ziehen: Die 72-Jährige teilt sich ein Zimmer mit drei anderen Frauen. Das bedeutet Leben auf engstem Raum, Verlust ihrer Möbel und ihrer Privatsphäre. <br><br>Nach wenigen Monaten bekommt sie einen "Heimeinkaufsvertrag" präsentiert: Gegen Zahlung von 1.000 Reichsmark verspricht man ihr einen Altenheimplatz im Osten. Für Nanny ist es alles andere als einfach, diesen Betrag aufzubringen. Denn die Stadtverwaltung und das Finanzamt haben sie in den vergangenen Jahren um ihren gesamten Besitz gebracht. Mit einer eigens erfundenen "Edelmetallabgabe" haben die Behörden allen deutschen Jüdinnen und Juden ihr Silber und Gold genommen - so auch Nanny Katz.  <br><br>Ihr 18 Jahre älterer Mann, ein Metzger mit gut laufendem Geschäft in Münster, ist bereits vor Jahren verstorben. Jetzt bleibt ihr nur noch der Briefkontakt mit ihrem Sohn Walter in Palästina. Sie schildert ihm den Verkauf der Möbel und spricht von ihrer Hoffnung auf Emigration. Kurz nach der Unterzeichnung des Vertrags wird sie ins Ghetto Theresienstadt gebracht. Anders als ihr vorgemacht worden ist, kommt sie nicht in ein Altenheim, sondern in ein Lager mit grauenhaften Lebensbedingungen. Nach zwei Monaten wird Nanny nach Treblinka deportiert (...).''<ref>https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolperstein/4751</ref></blockquote>


Anfang 1942 wird Nanny Katz gezwungen, in das letzte verbliebene "Judenhaus" in Münster zu ziehen: Die 72-Jährige teilt sich ein Zimmer mit drei anderen Frauen. Das bedeutet Leben auf engstem Raum, Verlust ihrer Möbel und ihrer Privatsphäre.
== Deportation und Ermordung ==
 
[[Datei:Nannykatzyadvashem.jpg|200px|thumb|right|Gedenkblatt ihres Sohnes Walter für Nanny Katz in [https://de.wikipedia.org/wiki/Yad_Vashem Yad Vashem]. Er gibt an, sie sei in [https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager_Maly_Trostinez Maly Trostinez] ermordet worden.]]Nanny Katz wurde am 31. Juli 1942 mit einem Zug mit der Bezeichnung "Transport XI/1"<ref>https://www.holocaust.cz/de/transport/575-xi1-m-nster-theresienstadt/</ref> in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden. Am 29. September 1942 wird sie von dort aus mit einem Zug mit der Bezeichnung "Transport Bs, nr. 1435"<ref>https://www.holocaust.cz/de/transport/27-bs-theresienstadt-treblinka/</ref> in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und umgehend ermordet.
Nach wenigen Monaten bekommt sie einen "Heimeinkaufsvertrag" präsentiert: Gegen Zahlung von 1.000 Reichsmark verspricht man ihr einen Altenheimplatz im Osten. Für Nanny ist es alles andere als einfach, diesen Betrag aufzubringen. Denn die Stadtverwaltung und das Finanzamt haben sie in den vergangenen Jahren um ihren gesamten Besitz gebracht. Mit einer eigens erfundenen "Edelmetallabgabe" haben die Behörden allen deutschen Jüdinnen und Juden ihr Silber und Gold genommen - so auch Nanny Katz.  
 
Ihr 18 Jahre älterer Mann, ein Metzger mit gut laufendem Geschäft in Münster, ist bereits vor Jahren verstorben. Jetzt bleibt ihr nur noch der Briefkontakt mit ihrem Sohn Walter in Palästina. Sie schildert ihm den Verkauf der Möbel und spricht von ihrer Hoffnung auf Emigration. Kurz nach der Unterzeichnung des Vertrags wird sie ins Ghetto Theresienstadt gebracht. Anders als ihr vorgemacht worden ist, kommt sie nicht in ein Altenheim, sondern in ein Lager mit grauenhaften Lebensbedingungen. Nach zwei Monaten wird Nanny nach Treblinka deportiert und dort ermordet.


== Stolperstein ==
== Stolperstein ==
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== Nanny-Katz-Weg ==
== Nanny-Katz-Weg ==
In Münster wurde ein Weg nach Nanny Katz benannt.<ref name="ms" />
In Münster wurde ein Weg<ref>https://www.openstreetmap.org/search?query=Nanny-Katz-Weg%2C%20M%C3%BCnster#map=18</ref> nach Nanny Katz benannt.<ref name="ms" />


== Einzelverweise ==
== Einzelverweise ==
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<references />[[Kategorie:Frau]][[Kategorie:Person]][[Kategorie:Opfer des Nationalsozialismus]][[Kategorie:Konzentrationslager]][[Kategorie:Konzentrationslager Theresienstadt‏‎]][[Kategorie:Mord]][[Kategorie:Stolperstein]][[Kategorie:Vernichtungslager Maly Trostinez]][[Kategorie: Vernichtungslager Treblinka]][[Kategorie: Zeit des Nationalsozialismus]]

Aktuelle Version vom 16. April 2024, 13:33 Uhr

Nanny Katz

Nanny Katz (geboren als Nanny Löwenstein am 2. Mai 1870 in Ibbenbüren, ermordet im September 1942 im Vernichtungslager Treblinka[1]) war eine deutsche Hausfrau und Opfer des Nationalsozialismus'.[2]

Familie[Bearbeiten]

Nanny Katz war das jüngste Kind des Kaufmanns Isaac Löwenstein (geboren als Sohn von Judel und Nanet Löwenstein am 24. Mai 1834 in Ibbenbüren, gestorben am 10. November 1915 in Ibbenbüren)[3] und Sophie Löwenstein (geboren als Sophie Meyerbach, Tochter von Samuel und Lea Meyerbach, am 23. November 1835 in Ibbenbüren, gestorben am 10. März 1920 in Ibbenbüren)[4] geboren. Ihre Geschwister waren Selig Sally Löwenstein, Meyer Löwenstein, Albert Löwenstein, Bertha Rhein, Leopold Löwenstein und Mathilde Löwenstein. Sie war die Cousine von Friederica und Julius Kaufmann. Sie war mit dem Metzgermeister Eli Katz (geboren am 3. Februar 1852 in Verne, gestorben am 31. Januar 1935 in Münster verheiratet, hatte einen Sohn namens Walter und ein weiteres Kind.[5]. Die Familie lebte in Münster. Ihre Stieftochter Grete heiratete Leopold Löwenstein.

Leben[Bearbeiten]

Anfang 1942 wird Nanny Katz gezwungen, in das letzte verbliebene "Judenhaus" in Münster zu ziehen: Die 72-Jährige teilt sich ein Zimmer mit drei anderen Frauen. Das bedeutet Leben auf engstem Raum, Verlust ihrer Möbel und ihrer Privatsphäre.

Nach wenigen Monaten bekommt sie einen "Heimeinkaufsvertrag" präsentiert: Gegen Zahlung von 1.000 Reichsmark verspricht man ihr einen Altenheimplatz im Osten. Für Nanny ist es alles andere als einfach, diesen Betrag aufzubringen. Denn die Stadtverwaltung und das Finanzamt haben sie in den vergangenen Jahren um ihren gesamten Besitz gebracht. Mit einer eigens erfundenen "Edelmetallabgabe" haben die Behörden allen deutschen Jüdinnen und Juden ihr Silber und Gold genommen - so auch Nanny Katz.

Ihr 18 Jahre älterer Mann, ein Metzger mit gut laufendem Geschäft in Münster, ist bereits vor Jahren verstorben. Jetzt bleibt ihr nur noch der Briefkontakt mit ihrem Sohn Walter in Palästina. Sie schildert ihm den Verkauf der Möbel und spricht von ihrer Hoffnung auf Emigration. Kurz nach der Unterzeichnung des Vertrags wird sie ins Ghetto Theresienstadt gebracht. Anders als ihr vorgemacht worden ist, kommt sie nicht in ein Altenheim, sondern in ein Lager mit grauenhaften Lebensbedingungen. Nach zwei Monaten wird Nanny nach Treblinka deportiert (...).
[6]

Deportation und Ermordung[Bearbeiten]

Gedenkblatt ihres Sohnes Walter für Nanny Katz in Yad Vashem. Er gibt an, sie sei in Maly Trostinez ermordet worden.

Nanny Katz wurde am 31. Juli 1942 mit einem Zug mit der Bezeichnung "Transport XI/1"[7] in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden. Am 29. September 1942 wird sie von dort aus mit einem Zug mit der Bezeichnung "Transport Bs, nr. 1435"[8] in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und umgehend ermordet.

Stolperstein[Bearbeiten]

An der Bernhardstraße 1 in Münster befindet sich ein Stolperstein zum Andenken an Nanny Katz [9]

Nanny-Katz-Weg[Bearbeiten]

In Münster wurde ein Weg[10] nach Nanny Katz benannt.[5]

Einzelverweise[Bearbeiten]