Heinrich Knolle

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Heinrich Knolle

Heinrich Knolle (geboren am 25. Mai 1884 in Feggendorf, gestorben am 7. November 1962 in Rodenberg[1]) war ein deutscher Grubensteiger und Leiter der NSDAP des Kreises Tecklenburg in Ibbenbüren.

Leben[Bearbeiten]

Heinrich Knolle wird als Sohn von Wilhelm und Justine (geborene Jochim) am 25. Mai 1884 in Feggendorf geboren. [2]

Biographie nach Wolfgang Stellbrink[1][Bearbeiten]

Beruf des Vaters Wilhelm: Bergmann; verh. seit 7.12.1912 mit Minna, geb. Hofmeister († 1918), seit 18.10.1919 in zweiter Ehe mit Sophie, geb. Heine, 5 Kinder. Volksschule in Feggendorf 1890-1898.

Danach tätig in der Landwirtschaft bis 5/1900; ab 6/1900 Bergmann beim Steinkohlebergwerk in Barsinghausen/Deister; Besuch der Bergvorschule in Obernkirchen/Grafschaft Schaumburg 1909-1910, Besuch der Bergschule in Clausthal 1910-1912; anschließend Tätigkeit als Steiger in verschiedenen Bergwerksbetrieben bei Celle, Lünen, zuletzt in Ibbenbüren von 1922-1938; Grubensteiger (letztes Monatseinkommen 1938: ca. 350 RM netto). Wehrdienst 12/1914 bis 5/1915, danach als Bergmann freigestellt.

Mitgliedschaften bis 1945[Bearbeiten]

1919/20 DDP; seit 1925 in der christlichen Gewerkschaft; NSDAP seit 1.4.1930, Nr. 218 431 (OG Ibbenbüren); Ehrenzeichenträger ab 1938; Bereichsleiter seit 15.5.1941, Oberbereichsleiter seit 9.11.1942. SA-Sturmbannführer ehrenhalber ab ca. 1942.

Posten in der NSDAP bis 1932/ Werdegang in Partei u. Beruf 1933-1945[Bearbeiten]

Blockleiter u. Mitarbeiter des OGL 1.2.1930 bis 4.1.1931; OGL Ibbenbüren 5.1.1931 bis 12/1933. KL Tecklenburg (ab 15.2.1933 vtw.) 3/1933 (hauptamtlich seit 1.4.1938) bis Kriegsende. KT u. Kreisausschuß LK Tecklenburg 4/1933 bis 1938. „Liste des Führers zur Wahl des Großdeutschen Reichstages am 10.4.1938“; ab 1942 Gauredner. Internierung 3.7.1945 bis 18.2.1948, zuletzt in Staumühle.

Spruchgerichtsbarkeit[Bearbeiten]

Verurteilung durch die 20. SpK/SpG Hiddesen am 18.2.1948 zu 4 Jahren Gefängnis u. 6000 RM Geldstrafe (unter voller Anrechnung der Internierung zunächst auf die Geldstrafe, dann auf die Gefängnisstrafe), d.h. Resthaftstrafe von 2 Jahren u. 10 Tagen. Revision Knolles verworfen, Verbüßung der Revisionshaft ab 18.2.1948 (ab 18.3.1948 in Esterwegen) sowie der Reststrafe ab 12.11.1948. Gnadengesuch auf Erlaß der Reststrafe 18.12.1948 aus gesundheitlichen Gründen; vom MP NRW abgelehnt am 30.3.1949, aber Anrechnung der Revisionshaft auf die Reststrafe. Beurlaubung Knolles wegen Haftunfähigkeit am 2.3.1949 (d.h. verbleibende Resthaft von 361 Tagen). Gnadengesuch Knolles vom 5.5.1950 zwecks Aussetzung der bei verbesserter Gesundheit drohenden Reststrafe zur Bewährung; MP NRW 14.7.1950: Aussetzung der Reststrafe auf Bewährung (3 Jahre).

Weitere Ermittlungs- u. Gerichtsverfahren: 2 Verfahren gegen Knolle bei der Staatsanwaltschaft Münster wegen Denunziation bzw. Ausschreitung gegen Juden (1950/ 1951) wurden eingestellt.

Wohnsitz nach 1945: Ab 1946 in Hülsede/LK Springe bis zu seinem Tod. Beruf: (6/1950) Bezug einer Knappschaftsrente von 230 DM mtl.; Sterbeeintrag: „Invalider Steiger“.

Einzelverweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Stellbrink, Die Kreisleiter der NSDAP in Westfalen und Lippe: Versuch einer Kollektivbiographie mit biographischem Anhang, Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, Reihe C: Quellen und Forschungen, Band 48, herausgegeben vom nordrhein-westfälischem Staatsarchiv Münster, Münster, 2003, S. 162; s. https://www.archive.nrw.de/sites/default/files/media/files/die%20kreisleiter%20der%20nsdap.pdf
  2. Lars Boesenberg, Jürgen Düttmann, Norbert Ortgies, Machtsicherung, Ausgrenzung, Verfolgung: Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren, mit einem Beitrag von Marlene Klatt und Rita Schlautmann-Overmeyer, Historischer Verein Ibbenbüren, 2010, S. 95