Rika Rosenthal: Unterschied zwischen den Versionen

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Rika Rosenthal war die Tante von Philipp Isidor<ref>https://spurenimvest.de/2020/09/13/philipp-isidor-2/</ref>. Sie lebte in Ibbenbüren in der Synagogenstraße mit ihrem Mann [[Meyer Rosenthal|Meyer]] und ihrem Sohn [[Karl Rosenthal|Karl]]. [[Paul Abrahamsohn]] wohnte vom 9. März bis Oktober 1936 als Mieter in ihrem Haus.<ref name="spuren">https://spurenimvest.de/2022/10/12/rosenthal-karl/</ref> Aus Altersgründen verließen sie Ibbenbüren nicht.<ref name="smi" />. Rika und Meyer Rosenthal zählten zu den letzten jüdischen Bewohnern Ibbenbürens während der Zeit des Nationalsozialismus.  
Rika Rosenthal war die Tante von Philipp Isidor<ref>https://spurenimvest.de/2020/09/13/philipp-isidor-2/</ref>. Sie lebte in Ibbenbüren in der Synagogenstraße mit ihrem Mann [[Meyer Rosenthal|Meyer]] und ihrem Sohn [[Karl Rosenthal|Karl]]. [[Paul Abrahamsohn]] wohnte vom 9. März bis Oktober 1936 als Mieter in ihrem Haus.<ref name="spuren">https://spurenimvest.de/2022/10/12/rosenthal-karl/</ref> Aus Altersgründen verließen sie Ibbenbüren nicht.<ref name="smi" />. Rika und Meyer Rosenthal zählten zu den letzten jüdischen Bewohnern Ibbenbürens während der Zeit des Nationalsozialismus.  


=== Progrom in Ibbenbüren 1938 ==
=== Progrom in Ibbenbüren 1938 ===


Rika Meyer wurde beim [[Nationalsozialismus_in_Ibbenb%C3%BCren#Pogrom_in_Ibbenb%C3%BCren_am_9._und_10._November_1938|Pogrom in Ibbenbüren am 10. November 1938]] misshandelt.
Rika Meyer wurde beim [[Nationalsozialismus_in_Ibbenb%C3%BCren#Pogrom_in_Ibbenb%C3%BCren_am_9._und_10._November_1938|Pogrom in Ibbenbüren am 10. November 1938]] misshandelt.
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<blockquote>''Mittlerweile war die Zahl der jüdischen Mitbürger in Ibbenbüren von knapp 90 vor 1933 auf drei gesunken. Zwei von den verbliebenen waren Meyer und Rika Rosenthal, die ihr Haus verkaufen mussten und Anfang 1942 völlig verarmten. Zwangsweise mussten sie in das „Judenhaus“, eine Art Dorf-Ghetto, in Hopsten ziehen, übrigens zusammen mit der dritten als „Jüdin“ bezeichneten Person, [[Klara Dieckmann]], die zwar der katholischen Kirche angehörte, aber durch die Ehe mit einem Juden ebenfalls in das Verfolgungsprogramm der Nationalsozialisten geriet.''<ref name="smi" /></blockquote>
<blockquote>''Mittlerweile war die Zahl der jüdischen Mitbürger in Ibbenbüren von knapp 90 vor 1933 auf drei gesunken. Zwei von den verbliebenen waren Meyer und Rika Rosenthal, die ihr Haus verkaufen mussten und Anfang 1942 völlig verarmten. Zwangsweise mussten sie in das „Judenhaus“, eine Art Dorf-Ghetto, in Hopsten ziehen, übrigens zusammen mit der dritten als „Jüdin“ bezeichneten Person, [[Klara Dieckmann]], die zwar der katholischen Kirche angehörte, aber durch die Ehe mit einem Juden ebenfalls in das Verfolgungsprogramm der Nationalsozialisten geriet.''<ref name="smi" /></blockquote>


== Deportation ==
== Deportation ==

Version vom 23. September 2023, 10:41 Uhr

Rika Rosenthal (geboren am 17. März 1875 in Ankum als Rika Prag, ermordet am 23. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka)[1] war ein Opfer des Nationalsozialismus'.

Leben

Rika Rosenthal war die Tante von Philipp Isidor[2]. Sie lebte in Ibbenbüren in der Synagogenstraße mit ihrem Mann Meyer und ihrem Sohn Karl. Paul Abrahamsohn wohnte vom 9. März bis Oktober 1936 als Mieter in ihrem Haus.[3] Aus Altersgründen verließen sie Ibbenbüren nicht.[4]. Rika und Meyer Rosenthal zählten zu den letzten jüdischen Bewohnern Ibbenbürens während der Zeit des Nationalsozialismus.

Progrom in Ibbenbüren 1938

Rika Meyer wurde beim Pogrom in Ibbenbüren am 10. November 1938 misshandelt.

Im Haus der FAmilie Meyer Rosenthal neben der Synagoge seien die Fensterscheiben zerstört gewesen. "Die alte Dame lief im Nachthemd und Mantel im Garten herum und war völlig verstört", erinnert sich [Herbert] Börger.[5]

Gesellschaftliche Isolation

Mittlerweile war die Zahl der jüdischen Mitbürger in Ibbenbüren von knapp 90 vor 1933 auf drei gesunken. Zwei von den verbliebenen waren Meyer und Rika Rosenthal, die ihr Haus verkaufen mussten und Anfang 1942 völlig verarmten. Zwangsweise mussten sie in das „Judenhaus“, eine Art Dorf-Ghetto, in Hopsten ziehen, übrigens zusammen mit der dritten als „Jüdin“ bezeichneten Person, Klara Dieckmann, die zwar der katholischen Kirche angehörte, aber durch die Ehe mit einem Juden ebenfalls in das Verfolgungsprogramm der Nationalsozialisten geriet.[4]

Deportation

Carola Scholmeyer geborene Drees besuchte die Höhere Evangelische Mädchenschule gegenüber der Synagoge. Als sie morgens zur Schule gegangen sei, sei ein Kleinlastwagen vom dem Haus der Familie Meyer Rosenthal vorgefahren. "SA-Leute gingen hinein. Da hatte einer die alte Frau Meyer Rosenthal am Arm. Die wurde zu dem Laster geführt und dann auf die Ladefläche gestoßen. Sie bekam noch eins mit dem Gewehrkolben", erinnert sich die 83-Jährige.[5]

Rika Rosenthal wurde vermutlich gemeinsam mit ihrem Mann Meyer am 31. Juli 1942 mit einem Zug (Transportzeichen XI/1, Nr. 865) in das Konzentrationslager Theresienstadt verbracht[1], wo sie am 1. August ankam[6]. Von dort aus wurde sie mit einem Zug (Transportkennzeichen Bq, no. 1340) am 23. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka gebracht und sofort ermordet.[1] Karl beteiligte sich am Kladovo-Transport und wurde am 12. Oktober 1941 in der Nähe des Ortes Zasavica von Soldaten der Wehrmacht ermordet.[4] Ihr Mann Meyer wurde am 26. September ebenfalls dort ermordet.[3]

Stolpersteine

An Meyer, Rika und Karl Rosenthal erinnern Stolpersteine an der Schulstraße 2 in Ibbenbüren.[7]

Einzelverweise